Anzeige
Los Angeles

E-Paper-Screens im ÖPNV gehackt

Ein E-Paper-Anbieter, der Info-Displays an Bushaltestellen in LA betreibt, wurde kürzlich Opfer eines Hacks. Über das cloudbasierte Digital Signage-CMS konnte eine Bombenwarnung entlang von Hauptverkehrsrouten ausgespielt werden.
E-Paper-basierte Info-Displays an Bushaltestellen der LA Metro (Foto: Papercast)
E-Paper-basierte Info-Displays an Bushaltestellen der LA Metro (Foto: Papercast)

Auch E-Paper-Screens können ins Visier von Hackern geraten – das zeigte jüngst ein Vorfall auf den Straßen von Downtown Los Angeles, von dem das Lokalnachrichten-Portal KTLA berichtete: Informationsdisplays an Bushaltestellen der Verkehrsgesellschaft LA Metro spielten temporäre Bombenwarnungen aus. Auf den Displays, die üblicherweise über Wartezeiten informieren, war zu lesen: „Emergency Warning. Leave immediately. Risk of Suicide Bomb“ („Notfallwarnung: Verlassen Sie diesen Ort sofort. Gefahr eines Selbstmordanschlags“).

Hacker-Message anstatt Infos zu Wartezeiten (Foto: KTLA)
Hacker-Message anstatt Infos zu Wartezeiten (Foto: KTLA)

Zur Attacke bekannte sich eine Pro-Hamas-Hackergruppe aus der Türkei, deren Social-Media-Handle neben der Message auf den Screens platziert war. Die gleiche Gruppe hatte wenige Tage zuvor einen Hackerangriff auf die Digital Signage- und Lautsprecher-Systeme vier nordamerikanischer Flughäfen veranlasst – davon drei in Kanada und einer in den USA.

Die E-Paper-Screens der LA Metro stammen vom Londoner Anbieter Papercast. Sie wurden im Mai 2023 entlang der Nextgen-204-Linie installiert, nachdem LA Metro mehrere E-Paper-Systeme über einen Zeitraum von 16 Monaten getestet hatte. Ziel war es, alle Busrouten im LA County mit den Screens auszustatten, um die Wartezeiten in Echtzeit upzudaten.

Diese Echtzeitupdates gelangen über das cloudbasierte CMS von Papercast auf die Screens, über das sich letztlich auch die Hacker Zugriff verschaffen konnten. Wie viele Standorte betroffen waren, ist unklar. Die Message konnte noch am selben Tag entfernt werden. Laut KTLA arbeitet LA Metro mit Papercast daran, die Sicherheitslücke zu schließen.

Anzeige