Weniger peinlich geht es kaum in der Digital Signage-Branche: ein knallblauer Screen mit dem berüchtigten Blue Screen of Death (BSOD) auf öffentlichen Displays. Ob an Infodisplays in Bahnhöfen oder auf Videowalls im Einzelhandel – diese Fehlermeldungen sind zu einem Symbol für Systemausfälle geworden. Nun bringt Microsoft eine Lösung, die weniger das zugrunde liegende Problem behebt, sondern eher das Gesicht wahrt: den Screen einfach ausschalten.
Für Netzwerkbetreiber signalisiert ein BSOD ein ernsthaftes Problem mit Microsoft Windows. Für alle anderen ist es eine Fotogelegenheit. Auf Social Media tauchen immer wieder Schnappschüsse abgestürzter Displays an Flughäfen, in Einkaufszentren oder auf Messen auf – oft ein Hinweis auf veraltete oder schlecht gewartete Systeme. Hier beispielsweise eine Youtube-Zusammenstellung demonstrativer BSOD-Vorfälle:
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Die Lösung: schwarzer Screen in 15 Sekunden
Auf der diesjährigen Microsoft Ignite Partnerkonferenz stellte das Softwareunternehmen aus Redmond den neuen „Digital Signage Mode“ vor. Ziel ist es, diese peinlichen Momente buchstäblich verschwinden zu lassen. Tritt ein Systemfehler auf, zeigt Windows die Fehlermeldung für 15 Sekunden an und schaltet den Screen anschließend auf schwarz. Um das Display wieder zu aktivieren, muss ein Administrator physisch über Tastatur oder Maus eingreifen. Dieses kurze Zeitfenster soll Support-Teams genug Gelegenheit geben, den Fehler zu protokollieren, ohne dass er für die Öffentlichkeit sichtbar bleibt.
Die Funktion beschränkt sich nicht nur auf BSODs. Auch andere störende Windows-Systemdialoge – etwa Update-Benachrichtigungen oder Fehlermeldungen – werden nach wenigen Sekunden automatisch ausgeblendet. Ziel ist es, technische Details von Kunden und Passanten fernzuhalten und die Integrität des Digital Signage-Systems zu wahren.
Microsoft betont, dass dieser Modus ausschließlich für Digital Signage gedacht ist, nicht für Kioske. Kiosk-Umgebungen erfordern oft direkte Benutzerinteraktion und haben andere Sicherheitsanforderungen, weshalb die Auto-Hide-Funktion dort nicht zum Einsatz kommt. Weitere Details gibt es auf The Register.



