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Studie

Retail-Insolvenzen steigen weiter 

Eine neue Allianz Trade-Studie zeigt: Insolvenzen im deutschen Einzelhandel steigen, jedoch flacht der Trend ab.
Insolvenzen im Einzelhandel steigen weiter, auch wenn der Trend abflacht. (Foto: Earl Wilcox)
Insolvenzen im Einzelhandel steigen weiter, auch wenn der Trend abflacht. (Foto: Earl Wilcox)

Allianz Trade hat vor wenigen Tagen eine Studie zur Entwicklung von Insolvenzen im Einzelhandel veröffentlicht. Die Studie in englischer Sprache bezieht sich auf globale Entwicklungen. Zum Ende stehen Trends und der deutsche Markt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern im Fokus. 

Die Analyse zeigt: Die Insolvenzen im deutschen Einzelhandel sind in den vergangenen zwölf Monaten um 13Prozent gestiegen. Das ist immer noch ein deutlicher Anstieg, aber die Dynamik hat sich gegenüber dem Vorjahr abgeschwächt: Damals stellte die Studie ein Insolvenz-Wachstum von 20 Prozent fest. „Das ist – insbesondere im Vergleich mit anderen europäischen Ländern – immer noch ein deutlicher Anstieg, aber der Trend in den anderen Märkten gibt durchaus Hoffnung, dass sich die Situation zumindest langsam etwas verbessert“, sagt Guillaume Dejean, Branchenexperte bei Allianz Trade. 

Investitionsdruck prägt die Branche 

Guillaume Dejean sieht die tiefgreifenden Veränderungen des Retail-Geschäftsmodells seit der Pandemie immer noch als Hauptursache. Die verstärkte Konkurrenz durch große Online-Marktplätze zwinge Einzelhändler, massiv in digitale Kanäle, datengestütztes Merchandising und andere Technologien für den Ladenbau zu investieren. Beispiele sind autonome Kommissioniersysteme in Lagern. Das sind Lösungen, die das Zusammenstellen von Waren für Bestellungen steuern. Auch AI-gestützte Produktempfehlungen und selbstnavigierende Service-Roboter sind Möglichkeiten, die im Verkaufsbereich zum Einsatz kommen können.

 

Solche Angebote sind allerdings mit erheblichen Investitionskosten verbunden, was insbesondere für kleinere Marktteilnehmer eine Herausforderung darstellt und langfristig zu strukturellen Veränderungen im Wettbewerb führen kann. Allianz Trade prognostiziert somit eine weitere Konsolidierung der Branche.

Leichte Erholung erwartet 

Trotz aller Anspannung gibt es leicht positive Signale: Ein stärkerer Euro, verbesserte wirtschaftliche Aussichten und gelockerte Kreditbedingungen könnten die geschwächte Kaufkraft und das Verbrauchervertrauen in Deutschland wieder stützen. Das kann den Anpassungsdruck abfedern, auch wenn die digitale Transformation weiter Kapital erfordert. 

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