Vorerst für Klein-Displays in Smartphones gedacht, will Sharp seine IGZO-Panels zu einem späteren Zeitpunkt in größeren Displays und weiteren Anwendungen verbauen lassen. Ein Ultra-HD-OLED-Prototyp wird auch gezeigt.
In Boston wollen Sharp und SEL zwei kleine, sehr flexible IGZO-Displays zeigen. Die Rede ist von einer 4,9-Zoll-Variante und einer Version in 6,1 Zoll. Laut Sharp liefert der 4,9-Zöller 720×1280 Pixel (302 ppi); die Auflösung des 6,1-Zöllers soll bei 2560×1600 Bildpunkten (498 ppi) liegen. Sharp und SEL haben die neue kristalline Struktur, die bei den IGZO-Panls verwendet wird, auf den Namen CAAC (C-Axis Aligned Crystal) getauft. Die CAACs haben eine sechseckige, hexagonale Struktur auf der c-Achse und sind senkrecht zur Oberfläche der Layer-Struktur ausgerichtet (siehe Grafiken) – daraus leitet sich die Abkürzung CAAC ab (C-Axis Aligned Crystal). Im Gegensatz zu herkömmlichen, amorphen Indium-Gallium-Zinkoxid-Strukturen sollen die IGZO-Displays keine Probleme bei der elektischen Leitfähigkeit und anderen elektrischen Eigenschaften haben, verspricht Sharp.
Die CAAC-IGZO-Technologie soll laut Sharp besonders stromsparend arbeiten und wesentlich höhere Auflösungen ermöglichen. Damit macht sich Sharp auf den Weg, um künftige Ultra HD-Anforderungen erfüllen zu können. Wie berichtet, hat sich kürzlich die Internationale Telekommunikations-Union (ITU) auf zwei Ultra HD-Spezifikationen von 4k und 8kgeeinigt.
Sharp kündigt zu seiner Präsentation in Boston, die am 5. Juni stattfindet, an, auch ein organisches OLED-Display zu zeigen. Der 13,5-Zoll-Prototyp soll 3840x 2160 Pixel (326 ppi) zeigen. Damit wären genau die für die 4k Ultra-HD-Variante (QFHD) notwendigen Bildpunkte erreicht. Ebenfalls mit im Gepäck für das SID Display Week Symposium 2012 ist ein flexibles 4,3-Zoll-Display, das 540×960 Pixel (326 ppi) Auflösung verspricht.
Neben Smartphone-Anwendungen wäre CAAC auch für Tablets wie das iPad eine sehr willkommene Technologie. Durch die sich abzeichnende Verbindung zwischen Sharp und dem Apple-Zulieferer Hon Hai/ Foxconn könnten sich Sharp und SEL gemeinsam einen lukrativen Kunden sichern. Wann eine Serienfertigung der CAACs möglich oder geplant ist, hat Sharp allerdings bislang nicht kommuniziert.