Das sich erst einmal nur die drei oder vier (JCD ist an der APG beteiligt) Branchengrößen zusammenschließen hat sicherlich ein gewisses „Geschmäckle“. Nicht nur Ströer wird es missfallen, nicht schon in der ersten Runde konsultiert zu werden. Aber die Ergebnisse sollen innerhalb eines Jahres vorliegen und anschließend mit allen relevanten Marktteilnehmern diskutiert werden.
Aber warum haben sich die drei nach langem Zögern jetzt doch für eine Brancheninitiative entschieden? Es ist anzunehmen das der Druck der Werbetreibenden / Mediaagenturen zu groß wurde. Zunehmend spielt DooH eine relevante Rolle mit oft mehr 10% Anteil am Gesamtaußenwerbeumsatz. Immer öfter werden Online, Mobile und DooH gebündelt vermarktet – die Sorge der klassischen Außenwerber, dabei ins Hintertreffen zu gelangen, stieg.
So hat man sich vielleicht an ein geflügeltes Sprichwort gehalten: Wenn Du nicht mehr weiterweißt, dann gründe einen Arbeitskreis. Jetzt muss bis Ende des Jahres geliefert werden. Die Gefahr besteht, dass die ersten Entwürfe auf einen aufwändigen und speziell auf die globalen Playern ausgerichteten Marktforschungsansatz aufsetzen. Für viele der von kleinen Netzwerkbetreibern dominierten DooH-Branche wird es sicherlich eine große finanzielle Herausforderung sein, die Marktforschung umzusetzen.
Für Verbände wie den OVAB Europe und DMI sind es allerdings gute Nachrichten. Denn die aufwändigen Konzeptionen und Standardentwicklungen der vergangenen Jahre werden jetzt von den großen Marktteilnehmern unterstützt und nicht mehr torpediert. Wenn auch sicherlich mit eigener Interpretation.
Aber DooH benötigt Standards die von den wichtigsten Marktteilnehmer unterstützt werden. Da kann die Zusammenarbeit der Big Three ein wertvoller Beitrag sein.