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Ingram Micro mit Digital-Signage-Paket für den Channel

Ingram MicroDer deutsche Digital-Signage-Markt ist zwar erst im Aufbau, doch ist es für einen Branchenfremden schwer und vor allem zeitintensiv, sich über die Marktteilnehmer und deren Portfolio zu informieren. Dies trifft auf die gesamte Wertschöpfungskette zu. Wer sich nicht intensiv mit dem Markt auseinandersetzt, wird es schwer haben, ein Ecosystem aufzubauen, auf dessen Basis sich Digital Signage anbieten lässt.

Hilfestellung kommt nun von Ingram Micro. Wie einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung zu entnehmen ist, wird der weltgrößte ITK-Distributor nun ein Digital-Signage-Paket anbieten, das speziell auf AV-Häuser abgestimmt ist. Zu diesem Zweck sind die Unternehmen Broadsign, Minicom, Philips und eben Ingram Micro eine Partnerschaft eingegangen, die dem Channel alle notwendigen Komponenten für ein Digital-Signage-Projekt an die Hand gibt.

Broadsign dürfte nur Branchen-Insidern ein Begriff sein. Das amerikanische Unternehmen unterhält bis dato nicht einmal eine deutsche Niederlassung in der Region D-A-CH und hat bisher auch nicht durch Marketing-Aktivitäten in Deutschland auf sich aufmerksam gemacht. Dennoch wird die Software auch in Deutschland schon rege eingesetzt. Neo Advertising, bekannt durch zahlreiche Roll-Outs im LEH und anderen Bereichen, setzten bei ihren Projekten auf die Broadsign-Lösungen.

Für den letzten Meter (Last Mile), also die Distribution der Signage in den Verkaufsräumen, ist Minicom mit im Boot. Der israelische Spezialist für Video-über-CAT5-Verteilungen hat unterschiedliche Produkte im Portfolio, die alle Szenarien der AV-Distribution abdecken.

Als Ausgabemedium sollen Philips-Screens zum Einsatz kommen. Philips stärkt damit sein Engagement im Digital-Signage-Bereich. Bisher wurde das Unternehmen verstärkt im Bereich Hospitality wahrgenommen. Jetzt wird sich Philips mit den Platzhirschen NEC und Samsung im Geschäft mit Digital Signage messen müssen. Wohin die Reise dieser Allianz gehen soll, verdeutlich der Auszug aus der offiziellen Pressemitteilung:

Vom Projektgeschäft bis zur individuellen SMB-Lösung

In einigen Branchen hat sich Digital Signage bereits etabliert […] Während früher Großaufträge – wie zum Beispiel die Ausstattung von Bahnsteigen – üblicherweise von Systemintegratoren abgewickelt wurden, werden bei der derzeit stark wachsenden Nachfrage an kleineren und mittleren Projekten nun in erster Linie AV-Installationsunternehmen, vermehrt aber auch IT-Systemhäuser herangezogen. Letztere gehören seit jeher zur Kundengruppe von Ingram Micro und kennen bereits die Vorteile, Projektgeschäfte mit einem starken Partner abzuwickeln. „Für kleinere Projekte benötigt das Systemhaus standardisierte Lösungen, die wir innerhalb unseres One-Stop-Shopping-Konzepts den Kunden zur Verfügung stellen können. Basis jeden Projektgeschäfts beziehungsweise wichtigster Bestandteil der Gesamtlösung bestehend aus Hardware, Software und Service, ist dabei immer ein großes Display. Ingram Micro als der größte Displaylieferant nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, ist hier sicherlich eine gute Wahl für ein erfolgreiches Projektgeschäft“, erläutert Christoph Dassau sein Geschäftsmodell.

Kommentar:
Während der Digital Signage Expo hatte invidis Gelegenheit, mit einigen Ausstellern über die neue Allianz zu sprechen. Die Meinungen sind geteilt. Im Hardware-Lager macht man sich über das Engagement von Philips nicht sonderlich Sorgen. Dabei hat das Unternehmen in den letzten Monaten bewiesen, dass es einen strategischen Kurswechsel vornimmt. Aus weniger lukrativen Märkten wie z.B. Kanada und den USA, zieht sich Philips mit eigenen Display-CE-Produkten zurück und konzentriert sich stattdessen auf die heimischen Märkte, wo der Brand wesentlich stärker ist. Im Medizin- und Licht-Sektor hat Philips gezeigt, dass man ganz weit vorn mitspielt. Warum also nicht auch im Bereich der Professional Displays?

Für AV-Systemhäuser wird es nun leichter, mit Hilfe des bewährten Vertriebs- und Logistik-Know-hows von Ingram Micro ein Komplettsystem anzubieten. Besonders wenn Ingram seinen Resellern entsprechende Schulungen und Support an die Hand gibt. Der Kundenstamm von Ingram und die aufgebaute Marktdurchdringung werden gerade im SMB sehr hilfreich sein. Hinzu kommt der Einkaufspreis, der bei entsprechenden Mengen seitens Ingram Micro sicherlich eine attraktive Zusatzkomponente seien wird.

Damit kommt Bewegung in den deutschen Anbietermarkt. Sicher ist, dass diese Aktion für mehr Wettbewerb und härtere Bedingungen im Projektgeschäft sorgen wird. (eca)

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