Mark, die weltweite Wirtschaftskrise beeinträchtigt auch den DOOH-Markt. Inwieweit hat dies auch Auswirkungen auf die Screen Media Expo 2009?
Mark Pigou: Natürlich wirkt sich der Wirtschaftsabschwung auch auf das Wachstum der Screen Media Expo 2009 aus. Einzelne Unternehmen haben beispielsweise Schwierigkeiten, das notwendige Budget aufzubringen und einige der größeren Kunden haben ihre Standgröße bereits reduziert. Auch werden wir nicht, wie noch im Juni 2008 prognostiziert, um 100 Prozent zulegen, gehen aber trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage von einem Wachstum von 50 Prozent aus – eine nach wie vor gute Entwicklung und ein positives Signal für den Markt.
Können Sie uns einige Zahlen zu der Messe im vergangenen Jahr nennen? Wie viele Besucher und Aussteller erwarten Sie für die Screen Media Expo 2009?
Mark Pigou: 2008 waren 61 Aussteller auf der Screen Media Expo. Für dieses Jahr erwarten wir 93 Aussteller. Zurzeit haben sich knapp 2000 Besucher angemeldet, wir hoffen jedoch, dass sich diese Zahl im Zuge unserer Marketing-Offensive bis zu Beginn der Messe noch verdoppelt.
Beschränkt sich die Screen Media Expo auf Großbritannien oder wird die Messe auch von Besuchern aus anderen europäischen Ländern genutzt?
Mark Pigou: Die Screen Media Expo hatte schon immer zum Ziel, Europas größte Fachmesse für die Digital Signage- und die DOOH-Industrie zu sein. Tatsächlich sind unsere Besucherzahlen von Jahr zu Jahr gestiegen – und das nicht nur europaweit, sondern weltweit. 2008 kamen bereits 40 Prozent der Besucher von außerhalb Großbritanniens, aus insgesamt 50 Ländern – diesen Trend möchten wir noch weiter ausbauen. Aber trotz des weltweiten Anklangs bleibt Europa unser Kernmarkt, weswegen wir hier auch unsere Marketing-Anstrengungen gezielt verstärkt haben.
Immer mehr Veranstaltungen in Europa beschäftigen sich mit dem Thema Digital Signage. Wie betrachten Sie diese Entwicklung? Wie ist die Positionierung der Screen Media Expo?
Mark Pigou: Tatsächlich sind viele, bereits bestehende Messen und Veranstaltungen auf den fahrenden Zug aufgesprungen und nutzen Digital Signage, um ihr Profil zu erweitern. Das Problem dabei ist nicht nur, dass sie so ihr eigenes Profil verwässern, sondern auch, dass sie mit dem Zusatzprogramm nur ihre Verkaufszahlen in die Höhe treiben wollen, ohne einen echten Schwerpunkt zu entwickeln. Die Hersteller brauchen eine Fachmesse für Digital Signage in Nordamerika – was sie mit der exzellenten Digital Signage Expo in Las Vegas auch hat – und eine in Europa: Hier war die Screen Media Expo Pionier und hat sich heute zur größten derartigen Veranstaltung in Europa entwickelt – mit zusätzlichem Potential für den Mittleren und Fernen Osten. Zudem ist die Screen Media Expo die einzige Fachausstellung mit ausschließlichem Schwerpunkt auf Digital Signage und den DOOH-Media-Industrien. Genau hierin sehen wir unseren besonderen Anreiz und unser großes Wachstumspotential.
Andere Fachmessen haben bewiesen, dass die Besucher mehr erwarten, als eine reine Ausstellung. Wie begegnet die Screen Media Expo dieser Anforderung?
Mark Pigou: Integraler Bestandteil der Screen Media Expo waren schon immer die vielen Weiterbildungsprogramme. 2009 gibt es zudem vier High Level-Konferenzen inklusive Begleitseminare. Wir wissen besser als jeder andere, dass man mit seinen Inhalten die Meinungsführerschaft in einem Bereich transportieren kann und muss, um die Besucher zu überzeugen. Mehr als je zuvor, versuchen wir dieses Vorhaben in diesem Jahr umzusetzen. Dafür haben wir ein außerordentliches Programm zusammengestellt, mit Referenten und Präsentationen aus allen Bereichen, von der Technologie über den Handel und den Agenturen bis hin zu zur Messbarkeit.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr, als man die Screen Media Expo mit einer Retail Show verband, ist die Fachmesse 2009 ein Standalone-Event. Können Sie uns dies erklären?
Mark Pigou: Wir inszenieren nun seit sieben Jahren B2B-Veranstaltungen für die Digital Signage Industrie. Dabei hatten wir vor allem in den Anfangsjahren den Eindruck, dass insbesondere der Handel mit seinen zahlreichen Endverbrauchern den bedeutendsten Absatzmarkt für die Industrie darstellen würde. Zudem ergab sich damals die Gelegenheit, mit einer Retail Technology-Veranstaltung zu kooperieren. Damit, so unser Gedanke, würde die Expo von dem Crossover-Publikum und auch von den möglichen Kosteneinsparungen profitieren. Mit den Fortschritten und dem schnellen Wachstum des Digital Signage-Marktes waren Kosteneinsparungen nicht mehr nötig und auch die spezielle Verknüpfung mit dem Retail-Sektor war zu einseitig. Schließlich nutzen neben dem Handel heute eine enorme Anzahl anderer Branchen Digital Signage.
Was ist Ihrer Meinung nach das Highlight der Messe in diesem Jahr?
Mark Pigou: Es werden einige fantastische Technologien ausgestellt, aber das Highlight in diesem Jahr ist die große Zahl an Weiterbildungsseminaren. Wir haben eine Reihe namhafter Persönlichkeiten als Referenten gewinnen können und präsentieren brandneue und bis dato unveröffentlichte Forschungsergebnisse. Mit der Screen Media Expo bieten wir eine Wissensplattform, die alle Aspekte und Erwartungen der Industrie zu berücksichtigen versucht und sie zum ersten Mal in Europa unter einem Dach vereint. Nur so ist es möglich, die Unternehmen gezielt zu fördern und weiterzubilden sowie die Screen Media Expo als führende Veranstaltung für die innovativsten und neuesten Entwicklungen in den Bereichen Digital Signage und DOOH weiter zu etablieren.
Gibt es noch weitere Informationen, die Sie unseren Lesern mitteilen möchten?
Mark Pigou: Die Screen Media Expo Europe ist einzigartig: Man trifft Hersteller, Kunden und man lernt mehr über das Thema Digital Signage, als auf jeder anderen Veranstaltung in Europa. Meine Botschaft ist einfach – nicht verpassen!
(eca)