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Etablierte Technologien können nicht durch Standardprodukte ersetzt werden

Diese Woche startete die NEC Roadshow, die Halt in vier deutschen Städten macht. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Digital Signage, Display- und Projektions-Lösungen. Für uns besonders interessant das Thema Nachhaltigkeit. Bisher nur eine Randerscheinung im Bereich Digital Signage, spielt es für immer mehr Unternehmen eine entscheidende Rolle in den Entscheidungsprozessen. Wir nutzten im Vorfeld der Roadshow die Gelegenheit mit Stefanie Corinth, Vice President Marketing & Business Development EMEA; Lutz Hardge, General Manager Sales Central Europe und Clemens von Braunmühl, Product Management & Solutions EMEA über das Thema Nachhaltigkeit und die NEC Green Vision zu sprechen.

Invidis im Gespräch mit Stefanie Corinth, Vice President Marketing & Business Development EMEA; Lutz Hardge, General Manager Sales Central Europe und Clemens von Braunmühl, Product Management & Solutions EMEA.

Wie präsent ist das Thema Energieeffizienz bei Ihren Kunden?

Stefanie Corinth, Vice President Marketing & Business Development EMEA
Stefanie Corinth, Vice President Marketing & Business Development EMEA.
Stefanie Corinth: Bei vielen ist das Thema angekommen, bei einigen aber auch noch nicht. Das hängt ganz von der Bedeutung ab, die der Kunde dem Thema zukommen lässt und dem Verständnis, das die Kunden für die Themen Green-IT und vor allem Nachhaltigkeit entwickelt haben. Es gibt nachwievor Unternehmen die denken, dass Green gleichzusetzen ist mit Mehrkosten und nicht den direkten finanziellen Nutzen sehen. Alle Produkte, die wir mit Green- und Eco-Features ausgestattet haben bedeuten in erster Linie Kosteneinsparungen und nicht Mehrkosten.

Ist Green-IT heute schon ein Entscheidungskriterium?

Stefanie Corinth: Schon heute werden Entscheidungen auf Basis von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit getroffen, dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken. Die Unternehmen, die sich frühzeitig damit beschäftigen erlangen dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil, denn Green und Nachhaltigkeit kann in der gesamten Supply-Chain für Kosteneinsparungen sorgen. Unternehmen wie bspw. Wall-Mart verfolgen ganz klar diese Strategie und fordern dies auch von ihren Lieferanten. Anbieter, die weder über Konzepte noch eine Roadmap in diesen Bereichen verfügen, haben dabei das Nachsehen.

Lutz Hardge: Das kann ich bestätigen.  Das spiegelt sich in den Ausschreibungen wider. Wir als Anbieter müssen dazu Stellung nehmen, wenn wir an Ausschreibungen über unsere Partner teilnehmen.

Gilt das nur für große Corporate Unternehmen oder auch für den Mittelständler?

Stefanie Corinth: In Corporate Unternehmen haben sich diese Entwicklungen als erstes durchgesetzt. Der Mittelstand ist noch nicht ganz so weit. Wir als NEC sehen uns in der Verantwortung das Thema auch in diesen Bereich zu tragen.

Wie gehen Sie diese Aufgabe an?

Stefanie Corinth: Die Partner spielen dabei eine sehr große Rolle. Zumal diese sich auch fragen, was ihnen Green-IT bringt. Unsere Aufgabe ist es die Partner davon zu überzeugen, dass sie ein ganz wichtiger Teil der Value-Chain sind und damit auch das Verkaufsargument „Green“ bringen müssen. Es ist nicht ganz einfach das zu kommunizieren, daher haben wir ein Programm aufgesetzt, um unsere Partner umfassend zu schulen und ihnen die notwendigen Informationen an die Hand zu geben.

Keine leichte Aufgabe für die Kommunikation!

Stefanie Corinth: Bestimmt nicht. Aber für uns ist Nachhaltigkeit kein neues Thema. Wir verfolgen diese Entwicklung schon sehr lange und produzieren selber unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Das ist Teil unsere Unternehmensphilosophie. Schauen Sie sich unsere Multisync Displays an. Diese Technologie haben wir vor 20 Jahren entwickelt und sie ist immer noch State of the Art. Das ist ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit.

Wie werden Sie das Thema bei Ihren Partnern platzieren?

Stefanie Corinth:Wir werden das in Form von Roadshows , Workshops und Präsentationen machen. Dazu gibt es Specials im Internet mit entsprechenden Tools, um TCO und Energieeinsparungen zu berechnen. Kunden können sich damit genau ausrechnen, welche Kosteneinsparungen sie über die Lebensdauer der Geräte erwarten können. Green-Vision bedeutet für uns gesteigerte Produktivität und Nachhaltigkeit. Damit steht der Begriff „Green“ nicht für sich selbst. Es  entstehen dadurch  auch neue Geschäftsfelder für uns und unsere Partner.

Wird diese Philosophie auch auf Ihre Technologie-Partner übertragen?

Stefanie Corinth: Heute können wir das noch nicht zu 100 Prozent garantieren. Aber wir arbeiten daran die Philosophie auf die gesamte Value-Chain abzubilden. Dabei unterstützen wir unsere Technologie-Partner aktiv.

Aus welchen Ländern wird dieser Trend getrieben?

Stefanie Corinth: Japan ist generell ein Land, das dieses Thema vorantreibt. In Europa sind es insbesondere die skandinavischen Länder, die eine Vorreiterrolle einnehmen.

Sie haben im Bereich der Public Displays die neue P-Serie auf den Markt gebracht, wie ist bei den Geräten Energieeffizienz und Nachhaltigkeit umgesetzt worden?

Clemens von Braunmühl
Clemens von Braunmühl, Product Management & Solutions EMEA.
Clemens von Braunmühl: Wir haben in der P-Serie einen Ambient-Light Sensor eingebaut. Der sorgt nicht nur für Energieeinsparungen, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Geräte. Das geht ganz klar in Richtung Nachhaltigkeit. Aus dem Desktop-Bereich hat der Carbon-Footprint Sensor in die P-Serie Einzug gehalten.

Was ist das genau?

Clemens von Braunmühl: Wenn die Geräte unterhalb der maximalen Helligkeit betrieben werden, können Sie mit Hilfe des Carbon-Footprint Meter auslesen, wie viel CO2 eingespart wird. Quasi ein Motivations-Tool für den Anwender.

Dann gehen Sie davon aus, dass der Anwender die Helligkeit jedes einzelnen Display nach der Installation herunter regelt?

Clemens von Braunmühl: Nein, im Auslieferungszustand sind die Geräte so eingestellt, dass sie unter der maximalen Helligkeit liegen. Statt 700 Candela sind sie bspw. auf 500 Candela eingestellt, was für die meisten Anwendungsfälle völlig ausreicht. Nachhaltigkeit erreichen wir aber nicht nur im Betrieb. Wir liefern keine Füße mehr mit den Professional Displays aus. Das spart Rohstoffe, Verpackungsmaterial und reduziert so auch das Versandgewicht.

Füße sind ja meist auch überflüssig bei Public Displays.

Lutz Hardge, General Manager Sales Central Europe
Lutz Hardge, General Manager Sales Central Europe.
Lutz Hardge: Das ist richtig. Bei vielen Projekten sind wir gefragt worden, ob wir die Füße zurücknehmen. Daher verzichten wir nun gänzlich darauf.

Clemens von Braunmühl: Außerdem haben wir auf ein gedrucktes User-Manual verzichtet. Das liegt nun als CD bei. Und wenn es geht, dann legen wir das Manual nur einmal dazu.

Abseits des Thema „Nachhaltigkeit“, was ist anders bei der P-Serie?

Clemens von Braunmühl: Gegenüber der 20er Serie sind alle Modelle der P-Serie Full-HD-Geräte.

Kunden verlangen also Full-HD?

Clemens von Braunmühl: Nein, das ist Supply-getrieben. Der Richtmarkt ist der CE-Markt. Dort hat sich Full-HD als Standard etabliert. Das bestimmt die Auflösung des Panels, auch bei den Public Displays. Wobei man nicht denken darf, dass nun CE-Panels eingesetzt werden. Alle Public Displays von NEC verfügen über spezielle Flüssigkeitskristalle, die für den Dauereinsatz ausgelegt sind und entsprechend langlebig sind. Bei der P-Serie im Panel noch weitere Besonderheiten verbaut worden, die das Panel vor Hitze und Staub schützen, und so robuster machen.

Gibt es sonst professionelle Features?

Clemens von Braunmühl: Zusätzlich verfügen die Geräte der P-Serie über den Display-Port, der eine dreifache Kabellänge ermöglicht und einfacher zu konfigurieren ist. Dann gibt es noch ein Ethernet-Port, über den Sie das Display einstellen können. Denn langfristig wird dieser die RS232-Schnittstelle ablösen. Weiterhin gibt es den Option-Slot für Slot-In-PCs, SDI, Daisychain und CAT5-Extender sowie einen MediaPlayer mit exzellentem Preis-/Leistungsverhältnis.

Was haben wir in Zukunft von NEC zu erwarten?

Clemens von Braunmühl: Allgemein kann man sagen, dass bei den Public Displays das LED-Backlight Einzug halten wird. Da gibt es allerdings noch ein paar technische Hürden zu nehmen. Insgesamt werden die Displays leichter, dünner und energiesparender.

Und in Richtung der Kundenbindung?

Stefanie Corinth: Wir halten an unsere Strategie fest, dass bei allen Entwicklungen der Kunde und dessen Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Spezielle Produkte für spezielle Anwendungen und Kunden. Etablierte Technologien können nicht durch Standardprodukte abgelöst werden. Der Kunde muss in der Komfortzone, die er gewohnt ist, mehr Leistung und Mehrwert finden. Nur dann wird er in neue Technologien investieren.

Danke für das Interview!

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