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Mediaagenturen vermissen national buchbare DooH Netze

Mindshare Mediaagentur "Digitale Außenwerbung ist ein Nischenmedium, aber kein Must-have in den Mediaplänen", so die Aussage des Mindshare CEO Christof Baron auf dem 2. Deutschen Medienkongress. Die Frankfurter Mediaplaner beurteilen den Status Quo von Digital Signage Werbenetzwerken im Mediamix mit 3% vom Gesamtmarktanteil als eher spärlich.

Wie die Horizont in ihrem aktuellen Artikel anlässlich der Konferenzberichterstattung fest stellt, fehle es an national buchbaren Netzwerken. Digital Signage – wir würden sagen DOOH – konkurriert laut der Horizont mit der klassischen Außenwerbung, wobei die Marktneulinge vorwiegend technikgetrieben seien. Außerdem könne von Professionalisierung oder gar Standardisierung noch nicht die Rede sein. Als größte Probleme identifiziert der Autor geringe Netzwerkgrößen und fehlenden Wirkungsnachweise.

Doch scheinbar gibt es einen Hoffnungsschimmer. Denn Thomas Gries, Marketing Director bei Coca-Cola, bescheinigt, das er nationale Kampagnen buchen würde, wenn die Infrastruktur und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen würden. IKEA Marketingchefin Claudia Willvonseder schiebt die Schuld in Richtung Agenturen, diese würden nicht über das notwendige Know-How verfügen und von Kreativ-Agenturen hätte sie auch noch kein passendes Angebot bekommen.

Invidis Kommentar

Autsch – so ein Artikel tut weh, zeigt er doch ganz unverblümt die Schwachstellen der heutigen Netzwerke auf: Mangelnde Reichweite, zu unprofessionell, keine Werbewirkungsnachweise und keine Standards.

Fairer Weise muss man sagen, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht! Es gibt beispielsweise Werbwirkungsnachweise: Erst vor Kurzem hat der OVAB Europe mit dem Marktforschungsunternehmen Nielsen eine Studie zur Werbewirkung durchgeführt. Das Fazit der Studie: DOOH wirkt!

Um die fehlenden Standards kümmert sich der OVAB Europe auch. So werden in unterschiedlichen Projektgruppen die Grundlagen für Standardisierungsprozesse gelegt. In Punkto Reichweite muss man dem Autor allerdings Recht geben. Flächendeckende Netzwerke gibt es zurzeit nicht. Da müssen die Marken aber auch Anfangen in anderen Größenordnungen zu denken. So dicht wie bei den Plakatierern werden DOOH-Netzwerke auch in weiter Zukunft nicht werden. Dies ist aber eher ein Henne-Ei-Problem. Wenn die Marken ihre Werbeeuros in DOOH investieren, dann werden diese Netzwerke auch weiter wachsen.

Zum letzten Kritikpunkt der mangelenden Professionalität: Da muss man zwischen den Glücksrittern und die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmen der Branche unterscheiden. Am einen Ende der Skala stehen Unternehmen wir Poster.tv am anderen Ende ein Vorzeige-Netzwerkbetreiber wie die Infoscreen. Dazwischen ist viel Raum für mannigfaltige Aussprägungen.

(fro/eca)

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