Displays für Fluginformationsanzeigen wurden in der Vergangenheit ausschließlich für die Darstellung von Informationen genutzt. Eine Mischnutzung inklusive Werbung und Infotainment war von der internationalen Luftfahrtbehörde ICAO nicht erwünscht. Mit dem Einzug von LC-Displays in den letzen Jahren weichten immer mehr Flughäfen von dem strikten „Single-Use“ ab und nutzen die FIDS Displays auch für Werbeeinblendungen.
Die Integration von Streaming Media und das Ausspielen von dynamischer Werbung ist bei anderen Digital Signage Anwendungen bereits seit Jahren ein Standard Feature. Im internationalen Flughafenumfeld sind aufgrund regulatorischer Vorgaben und 24/7 Stabilität diese Features bisher in der Regel nur in separaten Werbe- und Airport-TV Netzwerken implementiert. FIDS Systeme sind über Schnittstellen an AODB (Airport Operation Database) verbunden um aktuelle Flugdaten darzustellen oder in Notfällen auch Passagiere bei Evakuierungen zu den nächstgelegenen Notausgängen zu leiten.
Eine integrierte FIDS, Werbe- und Airport TV Nutzung könnte nun die Basis für ein tragbares Geschäftsmodell an Flughäfen sein. Viele große Flughäfen sind zurzeit noch mit drei separaten Digital Signage Netzwerken ausgestattet, die alle gleichzeitig um die Aufmerksamkeit der Reisenden buhlen. Wobei Werbenetzwerke aufgrund der hohen Aufenthaltsdauer und der attraktiven demografischen Merkmale der Geschäftsreisenden schon sehr gut funktionieren. Airport-TV ist allerdings bis heute kein ernsthaftes Geschäftsmodell und existiert oft nur aufgrund großzügiger Sponsorenvereinbarungen mit dem Displayhersteller, der das Projekt gewonnen hat.
Die Deutsche Telekom out of Home setzt in Stuttgart mit Airportnet seit mehr als zwei Jahren bereits auf eine gemeinsame Nutzung des FIDS Netzwerks auch für Werbung. Die Bonner nutzen dabei die Displays von nichtbelegten Check-in Schaltern und Boarding Gates. In Mischnutzung wird Werbung und FIDS Informationen an zusammenhängenden Display Clustern genutzt. Wie invidis berichtete stehen weitere fünf deutsche Flughäfen bei der Telekom out of Home vor dem Roll out. Live-TV oder Streaming Media Elemente sind bei den Bonnern bisher nicht in der Vermarktung.
Auch an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf werden bereits freie Flächen und Fußzeilen der FIDS Screens vermarktet.
invidis Kommentar
Conrac ist ein absoluter Spezialist und Marktführer im Aviationumfeld. In mehr als 60 Ländern sind die Weikersheimer an Flughäfen vertreten. Das größte Projekt umfasst mehrere tausend Displays alleine in einem Flughafenterminal. Immer wieder versuchen die großen Displayanbieter in Conracs Domäne einzudringen. Bisher mit mäßigen Erfolg – denn die Branche benötigt sehr spezielle Anforderungen.
Das nun international eine Mischnutzung der FIDS Infrastruktur für Werbung und Airport-TV akzeptiert wird eröffnet der Digital Signage Branche endliche die Grundlage für solide Vermarktungsmodelle. Neben großformatigen digitalen Postern, die exklusiv für die Werbevermarktung genutzt werden, können Netzwerkbetreiber nun ohne allzu große Infrastrukturinvestionen ein umfassendes Werbenetzwerk in Flughäfenterminals anbieten.
(FRO)
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