Herr Kalisch, der Digital Signage Markt in Deutschland hat sich nicht, wie von Experten vor Jahren vorhergesagt, explosionsartig, sondern langsam aber dafür stetig entwickelt. Wie schätzen Sie das Marktpotential ein und welche Bereiche wird Digital Signage insbesondere erobern?
Richtig, die Entwicklung ist eher stetig als explosionsartig. Wir konnten aber unsere Marktanteile ausbauen und investieren daher weiterhin konsequent in Produkte, Lösungen und unsere Vertriebsstrukturen. Gerade in den Bereichen interne Unternehmenskommunikation, Transportation und auch Bildung sehen wir interessante Möglichkeiten. So haben wir ja vor kurzem mit dem eBoard SyncMaster 650TS ein interaktives Whiteboard auf Basis eines 65-Zoll Displays vorgestellt.
Die Large Format Displays werden tendenziell immer größer, sehen Sie einen Trend zu einer bestimmten Größe, die am meisten nachgefragt wird? Wann sind die Größen-Limits erreicht?
Am häufigsten werden derzeit 40- und 46-Zoll-Displays eingesetzt. Diese Größen können flexibel verwendet werden – einzeln oder zu Videowänden zusammengesetzt. Wir haben zum Beispiel für großflächige Displayinstallationen Lösungen wie Interlocking Displays der UT-Serie und UX-Serie mit ultraschmalem Rahmen. Diese Modelle können bei Bedarf auch mit einem speziell von Samsung entwickelten Standfußkonzept zu freistehenden Videowalls arrangiert werden. Auch größere Displays werden zunehmend nachgefragt – wir sehen aber derzeit eine Grenze bei Formaten größer als 82-Zoll, weil hier die Logistik immer schwieriger und aufwendiger und somit letztlich auch teurer wird.
Wie sind die wachsende Größe und der damit steigende Energieverbrauch mit der Frage nach Nachhaltigkeit vereinnahmbar? Welche Entwicklungen gibt es, die die Energieaufnahme verringern?
Unsere Antwort auf den steigenden Energieverbrauch sind unsere neuen LED-Displays der EX-Serie. Sie verbrauchen rund vierzig Prozent weniger Strom. Ein 55-Zoll-Display mit LED-Backlight verbraucht bei gleicher Helligkeitseinstellung in etwa so viel wie ein herkömmliches 40-Zoll-Display. Zudem sind sie deutlich leichter und somit auch einfacher zu installieren beziehungsweise zu transportieren. Auch sind keine umweltbelastenden Stoffe wie Blei, Halogen oder Quecksilber mehr enthalten.
Diese Entwicklung stammt aus dem CE-Bereich. Wie beeinflussen die Technologien aus dem CE-Bereich die Entwicklung der Large Format Displays?
Die Tatsache, dass Samsung als Konzern in sehr vielen unterschiedlichen Geschäftsfeldern aktiv ist, bringt eine Vielzahl von Vorteilen. So beeinflussen nicht nur Entwicklungen aus dem CE-Bereich unser Geschäft, auch Neuerungen etwa aus dem Halbleiter- oder Netzwerkbereich. Umgekehrt profitieren auch andere Bereiche von den Weiterentwicklungen im IT-Umfeld.
3D ist momentan ein Hype-Thema im CE-Bereich, gilt dies auch für die Large Format Displays?
Wir werden im vierten Quartal auch ein 3D-fähiges LFD-Modell einführen. Allerdings sehen wir dieses Thema noch in einem frühen Stadium – gerade auf der Contentseite muss hier noch einiges passieren – schließlich gilt im DS-Bereich „Content ist King“.
Was können wir zukünftig an neuen Technologien im LFD-Bereich von Samsung erwarten?
Wir werden unser Portfolio sukzessive weiterentwickeln, zum Beispiel im Outdoor-Umfeld und auch bei den Touchscreen-Lösungen. Es geht dabei nicht nur um Displays, sondern auch um die Content-Verwaltung und -Steuerung. Wir wollen zukünftig nicht nur Hardware- sondern viel mehr Lösungspartner sein.
Vielen Dank für das Gespräch!
Samsung belegt die Halle 20 auf der IFA und zeigt auf über 4.000 Quadratmetern Produktlösungen aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Imaging, Mobile Computing, Display und Digital Printing. Im Mittelpunkt stehen Samsungs 3D LED TVs, sowie das Thema Internet@TV, das auch die Digital Signage Branche im Auge behalten sollte.