Der Kölner Außenwerbungskonzern fokussierte seine Mittel dabei vor allem auf den weiteren Aufbau von digitalen Werbeträgern und Premium Billboards und sieht insbesondere im digitalen Bereich positive Entwicklungen. In den ersten drei Quartalen wurde diese Entwicklung jedoch durch die anhaltende Finanz- und Wirtschaftskrise und das daraus resultierende defensive Buchungsverhalten von Großkunden überlagert. An die hohen Umsatzerlöse des Vorjahreszeitraums konnte nicht angeknüpft werden:
Den geringeren Umsätzen stand im gleichen Zeitraum ein Anstieg der Umsatzkosten um 14,4 Millionen Euro auf 286,5 Millionen Euro gegenüber. Dieser beruhte vorrangig auf inflationsbedingten Mietanpassungen und auf Anlaufkosten für neu erworbene Verträge in der Türkei. Durch diese Entwicklungen reduzierten sich das Operational EBITDA auf 58,5 Millionen Euro (VJ: 84,0 Millionen Euro) und die Operational EBITDA-Marge auf 14,7 Prozent (VJ: 20,2 Prozent). Positiv haben sich im Finanzergebnis insbesondere die Aufwertung der Türkischen Lira und des Polnischen Zloty gegenüber dem Euro sowie erste Zinsersparnisse aus der im Juli 2012 neu abgeschlossenen Konzernfinanzierung bemerkbar gemacht.Der um Sondereffekte bereinigte Periodenüberschuss ging von 21,1 auf 2,8 Millionen Euro zurück.
„Wir hatten angekündigt, trotz des insgesamt schwachen wirtschaftlichen Umfeldes insbesondere unsere Investitionen in das digitale Geschäft fortzusetzen. Die Ergebnisse bestätigen unseren Kurs: Die Out-of-Home-Channel an den beiden frequenzstärksten öffentlichen Orten – den Bahnhöfen und Einkaufszentren – können in den ersten neun Monaten ein deutliches prozentuales Umsatzplus verbuchen. Wir gehen davon aus, dass der Trend zur Digitalisierung der Medienlandschaft und die stärkere Vernetzung des klassischen Geschäfts mit digitalen Services anhält und ein wesentlicher Motor für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder sein wird“, erklärt Udo Müller, Vorstandsvorsitzender von Ströer.
Der Cash-Flow aus operativer Tätigkeit liegt mit 23,0 Millionen Euro um 31,5 Millionen Euro unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit ist unverändert durch Investitionen in die Wachstumsprojekte wie den Out-of-Home Channel und den Aufbau der Premium Billboards in der Türkei gekennzeichnet.
Auch wenn die Investitionsintensität im dritten Quartal deutlich reduziert wurde, verringerte sich aufgrund des insgesamt schwächeren Geschäftsvolumens der Free Cash-Flow auf minus 10,9 Millionen Euro (VJ: 18,8 Millionen Euro). In Kombination mit den Transaktionskosten für die neue Kreditfinanzierung führte dies zu einem Anstieg der Nettoverschuldung auf 317,5 Millionen Euro, was einem dynamischen Verschuldungsgrad von 2,97 entspricht.
Das Segment Ströer Deutschland konnte auch im dritten Quartal nicht an die Umsätze des Vorjahres anschließen, auch wenn der Rückgang im Vergleich zum zweiten Quartal weniger ausgeprägt war. Ein wesentlicher Grund für diese anhaltend nachteilige Entwicklung ist das unverändert zurückhaltende Buchungsverhalten nationaler Großkunden bei den margenstarken Produkten sowie der Verlust eines Großkunden aus dem Mobilfunkbereich. Im Regionalgeschäft konnte sowohl im dritten Quartal als auch im gesamten Berichtszeitraum ein leichter Anstieg der Umsatzerlöse verzeichnet werden. Überaus positiv entwickelten sich im dritten Quartal die Umsätze des Digitalgeschäfts und verdeutlichen damit das Potenzial von Ströers digitalen Angeboten.
Mit 293,4 Millionen Euro lag der erzielte Umsatz des Segments in den ersten neun Monaten 2012 dennoch um 4,6 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahreszeitraums, der noch von einem besonders hohen Wachstum gekennzeichnet war (VJ: 307,7 Millionen Euro). Organisch ist der Umsatz um 5,2 Prozent gesunken (VJ: +7,4 Prozent). Vor diesem Hintergrund verzeichnete das Segment, wie schon in den zwei vorangegangenen Quartalen, einen Rückgang des Operational EBITDA von 77,2 auf 61,0 Millionen Euro und der Operational EBITDA-Marge von 25,1 auf 20,8 Prozent.
Die Außenwerbemärkte werden weiterhin von Unsicherheiten auf den Wirtschafts- und Finanzmärkten sowie von vorsichtigem Kundenverhalten bestimmt. Allerdings verzeichnen wir im vierten Quartal eine relative Verbesserung bei den Auftragsbeständen im Vergleich zum dritten Quartal. Wir erwarten daher für die Ströer Gruppe im vierten Quartal 2012 einen organischen Umsatzrückgang im niedrig einstelligen Prozentbereich.