Android ist mittlerweile das führende Betriebssystem im Handy-Markt. Und nun erobert es die Digital Signage Welt. Nahezu alle Software-Anbieter können mittlerweile ihre Android-basierende Mediaplayer über ihre Software ansteuern. Und auch Display-Hersteller zeigen entsprechende Lösungen. Erstaunlicherweise setzen die meisten dabei auf einen ungewöhnlichen Formfaktor, nämlich den eines etwas zu groß geraten USB-Sticks. Manche bieten günstige Modelle aus Kunststoff, andere setzen auf hochwertige Verarbeitung aus Metall. Im Inneren arbeiten ARM-8 oder -9 Prozessoren, die auch in aktuellen Handy-Modellen zum Einsatz kommen. Advantech dagegen bietet einen Mediaplayer mit dieser Technik im klassischen Formfaktor zu einem Preis von 150 Euro.
Sind diese neuen Geräte nun ein Game-Changer? Könnte sein, denn Kunden verlangen nach günstigen Lösungen. Das bestätigt auch Jason Cremins, CEO von signagelive. Als Samsung- Partner unterstützt das englische Software-Unternehmen – ebenso wie Scala – Samsung SoC-Konzept. SoC steht für System on a Chip. Das bedeutet, dass die Mediaplayer nun direkt im Display eingebaut ist. Die Technik, die dabei zum Einsatz kommt ist die aus den aktuellen Smart-TVs. Diese ist leistungsfähig genug Digital Signage Inhalte abzuspielen. Mit einigen Einschränkungen muss der Kunde allerdings leben. Laut Cremins können nicht alle graphischen Funktionen, die mit PC-basierenden Systemen möglich sind, angeboten werden. Aber für 90% alle Anwendungen sei das ausreichend, ergänzt Cremins und ergänzt, dass in den USA erst mit der Kombination von Samsung-SoC und dem angepassten signagelive Projekte umgesetzt wurden, die zuvor 12 Monate auf Eis lagen.
Interessantes gibt es auch von Sony zu vermelden. Nachdem es in den letzten zwei Jahren im Bereich Digital Signage sehr ruhig um das japanische Unternehmen geworden ist, zeigt Sony ein Display aus der Bravia-Serie mit einem eingebauten Player. Dieser ist ebenfalls für einfachen und kostengünstigen Digital Signage Einsatz gedacht und wird bis zur Markteinführung noch um eine Software und eine App ergänzt.
Unisono setzten dabei alle Anbieter auf den kommenden Standard HTML5. Ziel ist es Inhalte dann nicht nur auf den Digital Signage Bildschirmen wiedergeben zu können, sondern jegliches Endgerät zu bedienen. Für Flash werden die Zeiten damit auch im Digital Signage eindeutig schwieriger. Auch Conent-Anbieter setzen zunehmen auf HTML5 und werden den Anteil von Flash-basierenden Inhalten nach und nach reduzieren.
Weitere Superlative und Highlights der ISE 2013 sind das 95-Zoll Edge-Lit Display von Samsung – erstaunlich wie die koreanischen Ingenieure es hinbekommen ein so großes Display gleichmäßig von den Seiten auszuleuchten. LG zeigt seine neue Serie von Shine-out Displays und ein 84-Zoll Multi-Touch Display im Ultra HD-Auflösung. Der Stand wird allerdings durch die 7×7 3D-Videowall dominiert, ein echtes Spektakel, das viele Besucher an den Stand zieht.
Wer noch vor Ort sollt auf jeden Fall bei AV-Lang vorbei schauen. Dort gibt es eine 4,3x 7,2 Meter große LED-Videowall zu sehen, die mit SCTs Orchid 1,9 mm LEDs arbeitet. Gezeigt wird 4K-Content (QFHD), das Ganze ist wirklich sensationell.
Aber nicht nur die Produkte auf der ISE sind gut, sondern auch die Stimmung der Aussteller. Denn die Hallen sind mehr als gut gefüllt und an den Ständen geben sich die potentiellen Kunden sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Die Messe wächst und die Wege sind länger geworden. Wer das nächste Mal auf die ISE geht wird sich genau überlegen, welche Schuhe er anzieht.