invidis: Herr Karst, Amscreen ist seit einem Jahr auf dem deutschen Markt tätig. Haben sich Ihre Erwartungen und Ziele erfüllt?
Winfried Karst: Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit 2012, obwohl der Markt weitaus mehr hergibt. Aber der DooH-Markt in Deutschland steht noch am Anfang. Das vergangene Jahr war auch nicht das Medienjahr und die Budgets wurden nur schwer für ein neues Medium geöffnet. Aber jetzt starten wir in ein neues Jahr und geben Gas.
In Großbritannien ist Amscreen Marktführer. Davon sind Sie in Deutschland noch weit entfernt. Was ist hier anders?
In England ist Digital-out-of-Home einfach schon viel länger präsent und Amscreen hat dort einen Vorsprung von rund vier Jahren. In Deutschland dauern Entscheidungsprozesse auch oft länger. Aber unser Ziel ist es, ein ähnlich dichtes Netz aufzubauen.
Gibt es Dinge, die Sie dafür anders machen müssen als Amscreen in Großbritannien?
Nein. Wir möchten das gleiche Modell aufbauen wie in England und dieses mehr oder weniger kopieren. Amscreen ist nicht nur an Tankstellen präsent, sondern beispielsweise auch in Apotheken, Krankenhäusern und an Flughäfen. Auch wir sind an anderen Environments interessiert.
Die da wären?
Das darf ich leider nicht verraten. Aber wir führen bereits Gespräche.
Derzeit sind Sie ausschließlich an Tankstellen präsent. Welche Rolle spielen diese am deutschen DooH-Markt?
Die traditionelle Media kümmert sich praktisch nicht um Tankstellen. Wir versuchen jetzt, den Touchpoint Tankstelle attraktiv zu machen.
Viele Kunden betrachten DooH noch immer skeptisch. Wie möchten Sie überzeugen?
Es ist richtig, viele Kunden wurden gerade in den Anfangsjahren abgeschreckt und nun ist viel Aufbauarbeit zu leisten, um die Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Aus meiner eigenen Agenturzeit weiß ich, wie wichtig Transparenz ist. Und genau die möchten wir schaffen.