Ob Wirtschaftsnachricht, politische Berichterstattung oder das Neuste aus der Welt der Prominenz: Erst relevante Nachrichten sorgen dafür, dass die Aufmerksamkeit von Pendlern in Bahnhöfen dauerhaft erhalten bleibt.
Niemand weiß dies besser, als die Macher von Infoscreen rund um Alexander Fürthner. Seit Gründung setzt der Public Video-Spezialist auf eine Mischung aus redaktionellem Content und werblichen Inhalten. Da unterscheiden sich die Münchner elementar vom JCDecaux-Konzept, die weltweit ihre digitalen Werbeflächen ausschließlich mit Werbespots bespielen.
Zahlreiche News-Lieferanten arbeiten zu, damit die Redaktion von Infoscreen die Rubriken mit aktuellem und abwechslungsreichem Content füllen kann. Dazu gehören diverse Partner: unter anderem die Tagesschau der ARD, verschiedene private Nachrichtenlieferanten wie der TV-Sender n-tv, der von Springer übernommene Kanal N24, Promi Flash, die Nachrichtenagentur dpa und weitere Dienste. Auf regionaler Ebene kommen zahlreiche weitere Partner hinzu. In München und Umgebung etwa der Bayerische Rundfunk, im Rheinland der Express und im Norden das Hamburger Abendblatt.
Aufgrund der Vielzahl der News-Produzenten und der unterschiedlichen Zielgruppen, die Ströer mit Public Video erreichen möchte, hat man sich dazu entschlossen, die einzelnen Netze (etwa: Station Video am Gleis eines Hauptbahnhofs, Infoscreens in U-Bahnhöfen) mit Content verschiedener Redaktionen zu bestücken. So bleiben die Medien auch für die Reisenden interessant, die zwischen den Verkehrsmitteln wechseln.
Zudem werden die Nachrichten auch an die auszuspielende Tageszeit angepasst: Party-Relevantes gibt es abends und am Wochenende zu sehen; Celebrity News werden am Montagmorgen ausgespielt, um für die Kaffeepause im Büro informiert zu sein. Maßgabe ist: Menschen, die die verschiedenen Infoscreens an einem Tag passieren – und dies kann dann gleich mehrfach sein – sollen jeweils mit neuen und relevanten Inhalten angesprochen werden. Eigene Fotografen oder journalistisch betreute Rubriken wie die „Zahl des Tages“ geben dem Programm zusätzlich noch einen Wiedererkennungswert.
Eine neue Tendenz: Immer öfter werden Inhalte von konzerneigenen Content-Produzenten geliefert – für ein ehemaliges Out-of-Home-Unternehmen bedeutet das Neuland. Allerdings wird man mittelfristig damit noch unabhängiger von Nachrichten-Zulieferern, kann das eigene Profil weiter schärfen und in Zukunft weitere Synergien im Konzern heben. Ein Beispiel für die neue Entwicklung ist Giga TV: Die auf Technik, Games und Internet-Trends spezialisierte Redaktion liefert seit einiger Zeit Nachrichten für das Public Video Programm wie zukünftig auch das auf Frauen zugeschnittende Programm von Erdbeerlounge.de. Mit Content Fleet hatte Ströer im April zuletzt auch einen größeren deutschen Content Marketing-Spezialisten übernommen. Nach Abschluss der Übernahme von T-Online (voraussichtlich im Q4/2015) verfügt Ströer Medien über eine der größten Redaktionen Deutschlands. Mehr als 200 Redakteure verfassen für T-Online redaktionelle Inhalte.
Mittelfristig hat Ströer ein großes Interesse daran, analog zur Online-Welt die eigene Content-Basis zu vergrößern und zugleich den Werbungtreibenden ein relevantes Content-Umfeld anbieten zu können. Eine reine Abspielstation für Werbe-Spots wird man damit auch künftig nicht werden wollen – dagegen sprechen die Erfolge des bisherigen Grundkonzepts.