Anzeige
Serie Banking 2.0

UBS experimentiert mit Pop-up, Digital Factory, Einmann-Filialen

Die Schweizer Großbank UBS testet jetzt neue Filialtypen, mit denen vor allem Millenials adressiert werden. Bis Januar 2018 wird ein Pop-up getestet, der im Erfolgsfall auf Tour geht. In Zürich wurde kürzlich zudem eine Digital Factory eröffnet.
Keine Bretterbude – Digital Factory der UBS am Zürcher Paradeplatz (Foto: UBS)
Keine Bretterbude – Digital Factory der UBS am Zürcher Paradeplatz (Foto: UBS)

In der Schweizer und internationalen Bankenlandschaft gehört die UBS zu den Schwergewichten. Und wie zahlreiche europäische, us-amerikanische sowie auch schweizerische Institute setzt man jetzt auf neue Filialkonzepte, die mit Omnichannel Services sowie einer Unterscheidung zwischen Flagships und kleineren, digitalisierten Filialen arbeiten. Letztere haben den Charme mit deutlich geringerem Personalaufwand alle Services in der Fläche anbieten zu können, und zugleich der Kundschaft zu vermitteln, dass man nun wie andere Branchen ebenfalls auf disruptive und nutzbringende Technologien setzt.

Jetzt setzt die UBS – zunächst in Winterthur und bis Januar 2018 – auf einen Pop-up (Details unten). Kommt das Konzept an, soll dieser auch in anderen Schweizer Städten Station manchen. Auch Einmann-Filialen sind bei dem Institut im Gespräch.

Besonders interessant ist, dass die UBS sich seit Mitte September 2017 auch eine eigene Digital Factory leistet. Zusammengenommen arbeitetet die Bank die 1998 aus einem Merger der Vorgängerinstitute Schweizerische Bankgesellschaft (SBG) und Schweizerischer Bankverein (SBV) entstand damit ähnlich vielschichtig wie die Deutsche Bank. Letztere hat nicht nur mit einem lang laufenden, sich wandelnden Pilot-Flagship vielfältige Erfahrungen gesammelt, sondern leistet sich inzwischen weltweit mehrere Innovation Labs und eine Digutalfabrik in Frankfurt am Main.

Minimum Viable Products: Diese werden von den 100 Mitarbeitenden in der Digital Factory in Zürich entwickelt – Anwendungen, die auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind und agil entwickelt werden. Einen Einblick in die Arbeit dieser am Züricher Paradeplatz, dem Herzen der traditionellen Züricher Bankenlandschaft, residierenden, self-disruptive Unit bietet ein Artikel der Schweizer Kollegen von der Computerworld. Wie der bestens vernetzte und stets gut informierte Fach-Blog finews kürzlich an dieser Stelle berichtete, werden nun auch konzernweit Digital Evangelists (im UBS-Sprech: Dibex, Digital Banking Expert) eingesetzt, die in den derzeit immer noch 300 Filialen und an allen Stellen ihren Kollegen die neue Denke beibringen, die seit Blockchain und Co. die Bankenlandschaft beherrscht. Übrigens, und das am Rande, Teil einer von Martin Blessing angestoßenen Transformationsoffensive. Der ehemalige Vorstand der Commerzbank ist seit gut einem Jahr bei der UBS im Vorstand.

Mit dem neuen Retail Banking-Konzept Concept Space+ will die UBS sich auch filialseitig neu aufstellen. Unter diesem Namen startete am 13. Oktober 2017 der Pop-up in Winterthur. Der Hochschulstandort ist durchaus interessant für den Versuch, besonders die Millenials anzusprechen.

Dieser UBS Concept Space+ bietet der Zielgruppe der Studierenden einen flexibel nutzbaren Raum zum gemeinsamen Arbeiten, für den Wissenstransfer und den sozialen Austausch. Der freundlich gestaltete Co-Working Space befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Hochschule und Bahnhof und verfügt über rund 30 Arbeitsplätze mit Free WiFi, Whiteboards und einem großen Screen für Präsentationen.

In der Lounge-Zone können kleinere Gruppen im Team arbeiten und sich austauschen. An zwei Abenden pro Woche finden kulturelle Veranstaltungen statt – von Impro-Theater über Food-Tastings bis hin zum Wohnzimmerkonzert. Das flexible Programm erlaubt es, Veranstaltungsideen der Besucher aufzunehmen.

Zudem können die Studierenden im Concept Space+ das Digital Banking von UBS kennenlernen. In verschiedenen interaktiven Workshops zeigen die UBS Hosts die zahlreichen digitalen Produkte wie beispielsweise die Bezahl-App TWINT, den digitalen Vorsorge-Rechner oder Mobile Banking Apps. Dank digitaler Kontoeröffnung können Studierende direkt vor Ort ein kostenloses Campus-Bankpaket abschliessen, das ihnen dank integrierter LEGI-Mitgliedschaft innerhalb von fünf Jahren zahlreiche Vergünstigungen bietet – interessant aus Kundenbindungssicht.

Die Öffnungszeiten haben den studentischen Biorhythmus zwar noch nicht ganz verinnerlicht. Aber immerhin-que: Die Filiale ist nicht nur von 8:30 – 18:30 Uhr geöffnet, sondern mittwochs und donnerstags mit Abendprogramm bis spätestens 22:30 Uhr nutzbar.

Der Pop-up der UBS spricht vor allem Millenials an (Foto: UBS)
Der Pop-up der UBS spricht vor allem Millenials an (Foto: UBS)