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Interactive Digital Signage & Verkehr

Also doch – Deutsche Bahn rollt jetzt Interactive Large Format Screens an Bahnhöfen aus

Knapp drei Jahre nachdem invidis über einen Piloten im Test-Bahnhof Südkreuz berichtet hatte, ist es offiziell: Die damals getestete Technologie wird nun bundesweit in Bahnhöfen ausgerollt, möglicherweise auch an Bahnsteigen selbst. Dabei handelt es sich um Interactive Screens. Später gezeigte Lösungen sind wohl nicht (mehr) im Rennen.
Interactive Screen an einem deutschen Bahnhof (Foto: ST-Vitrinen)
Interactive Screen an einem deutschen Bahnhof (Foto: ST-Vitrinen)

Bei der Deutschen Bahn will man die mehrfach angekündigte Digitalisierung nun auch für Endkunden sichtbarer machen. Während im Back-End auf Software-Seite sicherlich noch einiges zu verbessern ist (wer werfe den ersten Stein, Screens mit tagelang zu sehenden Fehlermeldungen und defekte ATMs kennen wir zur Genüge auch von großen Retail Banks) – nicht umsonst werden derzeit 19.000 Mitarbeiter gesucht, darunter zahlreiche IT-Fachleute – wird das Front-End, also die dem Endkunden zugewandte Seite verbessert.

Dies geschieht in den Filialen (Schalter), aber auch an den Bahnsteigen großer Hauptbahnhöfe. Dabei kommen offenbar teilweise Lösungen zum Einsatz, von denen man eine Zeitlang nichts mehr gehört hatte – obwohl die DB sie spätestens ab Februar 2015 getestet hatte.

Zwischenzeitlich hatte der Verkehrs- und Logistik-Konzern dagegen andere Prototypen gezeigt, bei denen es zwar auch um Screen-gestützte digitale Passagierinformation an großen Bahnhöfen ging, deren Dummies allerdings zumindest auf den für die Presse verfügbaren Materialien als weniger deutlich und crispy anmutende Lösungen rüberkamen.

Wie es nun ausschaut (wie üblich gibt es kaum Infos und nur wenige Fotos), setzt der in Berlin ansässige Konzern aber auf Lösungen, die in freier Wildbahn einsetzbar und auch easy to use sind.

Beispiel 1:

An großen Bahnhöfen befinden sich die herkömmlichen Fahrkarten-Automaten zumeist in Reihe nebeneinander und fest verbaut. Hier nutzt die Deutsche Bahn inzwischen Stretched Screens oberhalb der Automaten. Derzeit werden die Funktionen angezeigt, respektive wird darauf hingewiesen, dass hier Tickets zu ziehen sind. Besonders für Nutzergruppen, die nicht regelmäßig einen Bahnhof aufsuchen, eine Gelegenheit, auf das Angebot auch in ihrer Sprache aufmerksam gemacht zu werden. Hier ein Foto aus der UG 1-Ebene am Ostbahnhof München. Private Bahnen – wie der Wettbewerber TransDev – nutzen baugleiche Automaten schon länger.

Deutlich zu sehen: Die oberhalb der FaKa-Automaten angebrachten Stretched Screens (Foto: invidis)
Deutlich zu sehen: Die oberhalb der FaKa-Automaten angebrachten Stretched Screens (Foto: invidis)

Beispiel 2:

Auch in den Filialen setzt der Konzern vermehrt auf Screens. Hier werden Automaten zur Selbst-Nutzung in neuen Varianten (größere Screen-Fläche) eingesetzt. Unterstützt wird das Angebot dadurch, dass man es an anderer Stelle – etwa in direkter Nähe zum Schalter – bewirbt. In dieser Form und Kombination bislang nicht zu sehen. Wie Beispiel 1 keine Rocket Science, aber doch deutlicher präsentiert und beworben.

Beispiel 3:

Auch in den Bahnhöfen selbst setzt man jetzt auf Interactive Digital Signage (vgl. Aufmacherfoto) – möglicherwerweise auch an den Bahnsteigen. Für Letzteres gibt es bislang keine Bestätigung. In diesem Fall sollen Interactive Screens (horizontal ausgerichtet) die bislang auf Papier in Glasvitrinen verfügbaren Aushänge ersetzen – oder zumindest ergänzen. Offenbar werden hier die Lösungen von ST-Vitrinen aus Bielefeld eingesetzt, die bereits 2015 am Testbahnhof Südkreuz in Berlin installiert worden waren. Dies geht zumindest aus gleichlautenden Veröffentlichungen von ST-Vitrinen auf LinkedIn sowie Instagram hervor. In diesen heißt es: „Die ersten digitalen Vitrinen wurden von @st_digital_de installiert! Die Fahrgäste können sich über Abfahrtszeiten und Informationen rund um das Thema Bahn im Bahnhof mithilfe unserer Stelen per Touch informieren!“

Nach invidis-Informationen werden von der Deutschen Bahn derzeit in Süddeutschland weitere Innovationen an den Bahnsteigen getestet. Hier kommen keine Screens zum Einsatz, sondern andere visuelle Technologien, die Big Data- und AI-Daten nutzen, und einen weiteren großen Nutzwert für Endkunden sowie den Bahnbetreiber bringen dürften.

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