Vorab, es ist kein verspäteter Aprilscherz. Die Straßenbehörde RTA des Emirats Dubai testet (Artikel mit Video) bis Ende des Jahres digitale Nummernschilder des amerikanischen Anbieters Reviver Auto. Mit diebstahlsicheren Schrauben befestigt sollen die eInk basierten Displays vielmehr als nur das amtliche Kennzeichen anzeigen. Der Bedarf nach täglich wechselnden Kennzeichen ist jenseits von Autohändlern recht übersichtlich.
In den USA und auch in vielen anderen Ländern wird das Kennzeichen durch jährliche Sticker aktualisiert. In Deutschland könnten TÜV Plaketten somit virtualisiert werden. Autohändler könnten Werbung und Fahrzeuginformationen auf den „Kennzeichen“ platzieren, Test Drive Messages oder Namen des Mieters bei Mietfahrzeugen.
Zukünftig soll das Kennzeichen auch für öffentliche Warn-, Katastrophen- oder Vermisstenhinweise genutzt werden. Auch digitale Parkscheine könnten die Verkehrsüberwachung deutlich vereinfachen. Eine Killerapplikation soll die Anzeige bei gestohlen gemeldeten Fahrzeugen sein.
Für Revier ist das digitale Nummernschild nichts Geringeres als eine Revolution. Nach 125 Jahren Metall-Nummernschild ist das digitale Kennzeichen der nächste logische Schritt, so das Unternehmen aus Kalifornien. Dieses Jahr sollen 100.000 Kennzeichen verkauft werden.
Ob und wann wir vergleichbare Lösungen in Europa sehen werden, bleibt abzuwarten. Die bisher wichtige Lesbarkeit von Kennzeichen (Reflektionsfähigkeit) ist mit einem eInk basierten Display mit Schutzglas schlecht zu erreichen.