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Smart LED

Samsung meint es ernst mit LED

Viel wurde in den vergangenen Monaten Samsung LED geschrieben. Wie ernst meinen es die Koreaner mit der eigenentwickelten Fine-Pixel-Pitch-Lösung? Oder setzen sie primär auf die übernommene Yesco LED-Outdoorlösung? Ist bei LCD schon das Ende der Entwicklung erreicht?
Samsung Cureved LED in Seoul (Foto: Samsung)
Samsung Cureved LED in Seoul (Foto: Samsung)

Ein Blick nach Zürich und Seoul gibt einen ersten Eindruck, was Samsung mit LED vorhat. In Zürich steht nichts Geringeres als eine Revolution des (Premium) Kino-Saals mit Finepixel Cinema LED auf der Agenda, während Samsung in Seoul mit großflächigen Outdoor LED den öffentlichen Raum digitalisiert. Selbst bei kleineren Bilddiagonalen – die bisher LCD vorbehalten waren – soll mithilfe des eigenentwickelten MicroLED traditionelle Displays ergänzt und perspektivisch auch ersetzen werden.

Aus Sicht von Samsung ist der Status-Quo wohl so: LCD-Technologie erscheint ziemlich ausgereift, große Entwicklungssprünge sind wohl nicht mehr zu erwarten. Während Wettbewerber LG auf OLED setzt, setzt man bei Samsung (fast) alles auf LED. Natürlich werden LCD-Displays noch lange das Digital Signage Brot- und Butter-Geschäft bei Samsung dominieren. Aber der LED-Markt nimmt spürbar an Fahrt auf. Der erste Displayteilmarkt der von LED ersetzt wird, sind Videowalls. Walls größer als 3×3 werden bald primär mit LED-Cabinets realisiert, die Nachfrage nach Small Bezel Videowall Displays lässt bereits zu Gunsten von LED nach.

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„Times Square“ in Seoul – Samsung Building Solution installierte in den vergangenen sieben Monaten die größte Smart LED-Wand Koreas an der Fassade des COEX Entertainment- und Konferenzcenters in Herzen von Seoul. Die Outdoor LED-Wand bedeckt 1620 m² Fassadenfläche und wurde aus 31.000 10mm Pixel Pitch LED-Modulen zusammengesetzt. Mit 7840 x 1952 Pixel erreicht die Wand fast doppelte UHD-Auflösung.

Doch mindestens so spannend wie der Technologiewechsel ist die neue Marktstrategie. Bisher ist der LED-Markt ein Komponentenmarkt, angeführt von den drei chinesischen Anbietern Absen, Leyard und Unilumen. Integratoren müssen Komponenten in China kaufen und die Module in der EU zu einer fertigen Lösung zusammenbauen. Man ist weit davon entfernt, fertige Lösungen dem Integrator an die Hand zu geben.

Samsung tritt nun an, das zu ändern. Es entspricht dem Grundverständnis der Koreaner, marktfähige Technologien als ready-to-use Produkte massenmarktfähig weltweit zu verkaufen. Nichts anderes als die Marktführerschaft zählt bei Samsung Electronics – nicht ausgeschlossen, dass dieses Ziel auch erreicht wird.

Smart LED-Produkte sollen soweit wie möglich an die Smart Signage Plattform angedockt werden. Ob Tizen, Knox-Integration, On-Screen Menüs oder Fernbedienung, Samsung LED-Lösungen sind vom Look-and-Feel schon recht gut in die Display-Plattform integriert. Natürlich bedürfen LED-Installationen einer eigenen Rahmenstruktur, die weit komplexer als jede Displayhalterung ist. Aber auch erleichtern größere Cabinets (Cluster von vorinstallierten LED-Modulen) die schnellere Integration.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie schnell Samsung den etablierten chinesischen LED-Anbietern das Wasser abgraben kann. Aber diese professionalisieren sich insbesondere in Europa und Nordamerika zurzeit und entwickeln sich zum Lösungsanbieter.

Aber auch die Displaywettbewerber sind im LED-Markt zunehmend aktiv. NEC übernahm zu Jahresbeginn den LED-Spezialisten S[quadrat] (invidis Bericht) und auch LG und Philips setzen vermehrt auf LED ergänzend zum Displayangebot.

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