Im Markt für Stadtmöblierung winken lukrative Konzessionen. Und in diesem Markt gibt es nun Bewegung. Denn künftig hält der Media Owner RBL Media in Leipzig für ganze 15 Jahre die Außenwerberechte. In der sächsischen Metropole wird das Unternehmen zudem moderne und digitalisierte Fahrgastunterstände installieren und bewirtschaften. Damit löst der wesentlich kleinere Wettbewerber in gut einem Jahr den bisherigen Konzessionär JCDecaux ab – immerhin den größten weltweiten Außenwerber.
RBL Media wurde 2015 gegründet und hat seinen Sitz in Hückelhoven, nahe der Grenze zu den Niederlanden. Denn das Unternehmen ist die Tochter von RBL Outdoor BV, einem niederländischen Außenwerber, der vormals Reclame Bureau Limburg hieß, und der deutschen BIK TEC GmbH, einem Spezialisten für Raucherkabinen, Stadtmobiliar und Fahrradstationen aus Hückelhoven.
In Deutschlaand hatte RBL zunächst in Aachen einen Außenwerbevertrag geschlossen. Installiert wurden dort 400 neue und moderne Bushaltestellen. Auch in Erfurt hat RBL Media einen Stadtmöblierungsvertrag. Nun folgte in Leipzig die Pro-Entscheidung.
So sieht der Deal aus: JCDecaux baut die alten Anlagen ab. RBL Media wird ab Juli 2019 mindestens 900 Fahrgastunterständen errichten und betreiben – über 200 mehr als bislang. Zudem setzt man auf eine ökologische Komponente im Konzept: „Leipzig wird die erste Stadt in Deutschland mit klimaneutraler und ökologischer Stadtmöblierung sein“, so Leipzigs Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau in einer Pressemitteilung. „Dafür sorgen neben den Solarmodulen und Grünbedachungen an einer Reihe von Fahrgastunterständen die Nutzung von Ökostrom, die Nutzung von E-Fahrzeugen, Baumpflanzungen und eine Investition in ein internationales Klimaschutzprojekt. Unter dem Strich liegt der zu erwartende CO2-Ausstoß pro Jahr mit etwa 13 Tonnen deutlich unter dem Ausstoß vergleichbarer Projekte.“
Zu den Konditionen für den Außenwerber teilte die Stadt Leipzig mit: „RBL Media GmbH wird sich zudem weitgehend auf digitale Werbeträger und Werbung auf Stadtinformationsanlagen bzw. in Fahrgastunterständen sowie auf hinterleuchtete Litfaßsäulen beschränken. Damit wird die Anzahl der Werbeanlagen stark reduziert, was stadtgestalterisch ein großes Plus ist. Zusätzlich überweist der Bestbieter der Stadt unter bestimmten Voraussetzungen auch noch einen jährlichen Konzessionsbetrag.“
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