DSS Europe 2018

Das Wichtigste über den Professional Display-Markt

Frankfurt | Was ist der Status Quo im Markt für professionelle Displays, welche Trends sind bei LED und Projektoren zu beobachten – Chris Mcintyre-Brown von Futuresource Consulting gab in seiner Präsentation detaillierte Einblicke.
2018 DSS Europe Speaker Chris Mcintyre-Brown, Futuresoure Consulting (Foto: invidis)
2018 DSS Europe Speaker Chris Mcintyre-Brown, Futuresoure Consulting (Foto: invidis)

Am zweiten Tag des DSS Europe 2018 war Chris Mcintyre-Brown, Associate Director, Futuresource Consulting als Speaker geladen. Futuresource Consulting ist seit mehr als 30 Jahren im Markt und liefert Analysen für die Branche – seit diesem Jahr sind sie teilweise auch Daten-Basis für die im gerade erschienen invidis Digital Signage Jahrbuch Auswertungen. Nach Frankfurt mitgebracht hatte Mcintyre-Brown seine Präsentation „The market update – display an LED research insights“.

Der globale Markt erreichte im Jahr 2017 ein Volumen von 25 Milliarden Euro. Er ist unterteilt in die drei Bereiche Commercial Flat Panel (CFD) Displays, Projection und LED.

Commercial Flat Panel Displays

Weiterhin investiert die Branche in Produktionskapazitäten: LG, Samsung Sharp (Foxconn / Hon Hai), AUO und Innolex haben ihre Kapazitäten in China und Korea ausgeweitet oder sind derzeit dabei. Neben der großen, in den USA geplanten Foxconn-Fab in den USA stehen aktuell die chinesischen Hersteller BOE und CSOT in den Startlöchern. So wird BOE eine 10,5 Gen Fab fertigstellen, CSOT baut gerade eine Fabrik der 11. Generation.

In der Futuresource-Prognose für die Entwicklung der Jahre 2016 bis 2022 geht davon aus, dass es im Raum EMEA bei den Large Format Displays ab 80″ und mehr eine Verdoppelung des Volumens von 3% auf 6% geben wird. Displaygrößen zwischen 40″ und 49″ stellten 2016 noch einen Anteil von 41% des EME-marktes. Bis 2022 wird ihr Anteil auf dann nur noch 29% absinken. Dafür nimmt der Markteanteil der 50″ bis 59″ großen Screens im gleichen Zeitraum zu – von einem Anteil von 19% auf 26%. Auch andere Größenklassen – etwa ab 70″ – gewinnen dann Marktanteile.

Der seit einiger Zeit bei den LFDs zu beobachtende Trend zu größeren Diagonalen setzte sich auch schon im Kalenderjahr 2017 fort. Dort machten Screens mit Diagonalen von 40″ bis einschließlich 59″ bereits 59% des Marktvolumens aus. Allerdings wurden lediglich 38% des monetären Marktwerts in diesem Bereich erzielt. Bedeutet: Gutes oder sehr gutes Geld kann die Displayindustrie vor allem mit noch großformatigeren Lösungen verdienen.

Größere Diagonalen bedeutet auch: höhere Auflösungen. Denn die 65-Zöller und Co. sind heute überwiegend Ultra HD Screens, und keine Modelle mit Full HD mehr. Entsprechend erwartet Mcintyre-Brown auch einen baldigen Peak bei den Auflösungen, vergleichbar mit früheren Wechseln der Auflösungen. Die im Jahr 2006 gelaunten 1080p-Lösungen führten nach drei Jahren zu einem Marktanteil von 13%. Bereits 2010 überholte dann 1080p die zur dominierenden 720p-Lösungen. Nachdem 2011 die ersten 4K Screens vorgestellt wurden, erreichten Screens mit Ultra HD im Jahr 2016 einen Marktanteil on 5% bei den Professional Screens. Für das Jahr 2020 erwartet der Marktforscher den Peak, an dem erstmals mehr Screens mit 4K-Auflösungen verkauft werden als mit 1080p.

Weitere Zahlen untermauerten einen weiteren wichtigen Trend bei den Screens: Displays werden intelligent(er). Schnittstellen wie OPS und USB sorgen für einfache Konnektivität zu externer Player-Peripherie. Eine weitere Entwicklung ist noch wichtiger. So haben sich SoC-Plattformen durchgesetzt. Erstmals hatte LG im Jahr 2011 EzSign vorgestellt. Dann kam die 2013 gelaunte SoC-Plattform SSSP von Samsung – zahlreiche weitere Hersteller zogen nach. Derzeit sind laut Futuresource bereits 71% alles Screens mit einer Playback-Möglichkeit versehen.

Videowall-Screens LCD

Bei den Videowall-Screens ist bislang ebenfalls ein Volumen-Anstieg zu bemerken. Wurden im Jahr 2014 noch 0,29 Millionen Units verkauft, waren es 2017 bereits 1,1 Millionen Screens für diesen Einsatzzweck. Als wesentliche Treiber für den Videowall-Markt identifiziert der Marktbeobachter die steigende Nachfrage aus dem Bereich Corporate Security sowie Infrastrukturprojekte in China.

LED-Screens

Besonders rosige Zeiten sind für LED angebrochen – besonders Narrow Pixel Pitch-Lösungen. Als NPP definiert Futuresource Lösungen mit einem Pixel Pitch < 3 mm. Mit COB, MicroLED und MiniLED hat die Industrie bereits die nächsten Architekturen auf den Markt gebracht, die diesen Sektor weiterbringen werden.

Analog zu den Entwicklungen bei den Screens (Trend zu größeren Diagonalen und höherer Auflösung) erwarten die Marktforscher von Futuresource eine weitere Zunahme bei NPP-Lösungen. Lag dieser im Jahr 2017 noch bei 7% des Marktwerts, erreichte er im Kalenderjahr bereits einen Anteil von 39%.

Projektoren

Bei den Projektoren haben sich die Laserprojektoren durchgesetzt. Mit den durch die Solid State-Technologie möglichen besonders lichtstarken Lösungen (Auflösungen: 1080p, WUXGA und 4K UHD) sowie passender intelligenter Software kann auch dieser Teil des Marktes auf Wachstum zurückblicken und weiteres Wachstum erwarten.

Marktentwicklung bis zum Jahr 2021

Weiterhin werden alle drei Technologien ihre jeweilige Berechtigung haben. Und auch weiterhin wird der Markt wachsen. In Penunuzen ausgedrückt: Im Jahr 2021 soll das weltweite Marktvolumen bei 31 Milliarden Euro liegen.