Seit dem letzten Jahr sind am Flughafen von Stockholm neue große LED-Screens im Einsatz, die sowohl für Digital-out-of-Home wie als FIDS (Flight Information Display System) eingesetzt werden. Die Screens versorgen damit die Passagiere mit Reiseinformationen und -updates, Werbung, Promotionen und anderen Inhalten. Die Lösung stammt von Hersteller NEC Display Solutions.
Die Herausforderung in dem Projekt war es, die mit der LED-Technologie verbundenen elektromagnetischen Störungen zu minimieren, die sonst zu ernsthaften Problemen führen können.
Betreiber Swedavia unterhält die zehn größten Flughäfen Schwedens und hatte NEC mit der Entwicklung und Bereitstellung großer LED-Screens für den Check-in-Bereich und die Gepäckausgabe in Stockholm beauftragt. Mit einer Größe von 44 m² und 15 m² nehmen die LED-Flächen die Größe einer Wand ein und erzielen aufmerksamkeitsstarke, ultrahelle Bilder, die die Fahrgäste auf dem Laufenden halten und gleichzeitig wichtige neue Umsatz- und Werbemöglichkeiten bieten.
Für das Projekt hatte Swedavia bestimmte Anforderungen an die Flächen. Die wichtigste war es, dass nicht nur einzelne Module, sondern die kompletten Screens der EMV Klasse B entsprechen mussten. Nur so ist gewährleistet, dass sie keine Störungen bei anderen Kommunikationssystemen und Endgeräten im Terminal oder anderen Flughafenbereichen verursachen.
„Bevor der Auftrag an NEC ging, hatten wir bereits ein unabhängiges LED-Projekt geprüft. Doch schon während des Testlaufs stellten wir fest, dass die Screens inakzeptable Störungen mit anderen Geräten verursachten“, sagt Johan Monie, Head of Passenger Processes bei Swedavia. „LED verursacht große Mengen elektromagnetischer Strahlung. Die Screens hätten schwerwiegende Probleme mit den WiFi- und Bluetooth-Verbindungen zur Folge gehabt – diese Art negativer Erfahrungen für die Fahrgäste wollten wir vermeiden. Wir haben daraufhin unseren langjährigen Display-Partner NEC damit beauftragt, eine Lösung zu erarbeiten.“
NEC entwickelte zwei Direct View LED-Screens mit einem Pixelabstand von 3,91 mm und einer speziellen Abschirmung, sodass nur vernachlässigbare Mengen an elektromagnetischer Strahlung abgegeben wurden. Der Displayexperte verantwortete jeden Projektschritt, vom Design der Module über die Bereitstellung von Strom und Daten bis hin zur Fertigung, Installation und Inbetriebnahme. Das Unternehmen stellte zudem eine Backend-Plattform bereit, über die der Flughafen Stockholm Arlanda Content aus verschiedenen Quellen in einer einzigen Anwendung zusammenstellen und verwalten kann.
Nach einem ausgiebigen Härtetest, in dem beide Screens die EMV-Kriterien mit Bravour erfüllten, wurden die Screens vor wenigen Wochen enthüllt und sind nun voll funktionsfähig.
Richard Wilks, Airport and Public Transportation Business Development Manager bei NEC Display Solutions Europe schildert, was beim Einsatz anderer Lösungen passieren könnte: „Werden die Screens nicht ordnungsgemäß entwickelt, können sie die Konnektivität beeinträchtigen, die Passagiere nutzen. Dazu gehören WiFi, Bluetooth, 4G und 5G. Auch Interferenzen mit sicherheitskritischen Systemen, die auf Funkfrequenzen basieren, sind denkbar. Dazu zählen zum Beispiel die Funkgeräte der Mitarbeiter oder sogar die Radar- und Luft-Boden-Kommunikation.“
Aufgrund der Zunahme an Signalen an Flughäfen hat NEC hat auch die LCD-Screens auf EMV Klasse B umgestellt.