Bislang werden die gut 4.000 Produkte des Einrichtungsunternehmens mit den skandinavischen Wurzeln in den über 1.300 Filialen in Deutschland und den sechs Auslandsmärkten Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal mit gedruckten Preisschildern ausgezeichnet. Außerhalb von Deutschland du Österreich firmiert der Retailer unter der Marke Jysk. Nun erfolgt sukzessiv die Umstellung des Filialnetzes auf ESL, digitale Preisschilder mit zusätzlichen digitalen Retail Funktionen.
„Unser Business ist durch eine hohe Angebotsdynamik gekennzeichnet. Jeden Tag gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten und Angeboten, die wir in unseren über 1.300 Fachmärkten umsetzen. Mit der Umstellung auf elektronische und zentralseitig gesteuerte Preisschilder entfallen hoher manueller Aufwand und entsprechende Druck- und Hardwarekosten.“ So Ole N. Nielsen, Geschäftsleitung Dänisches Bettenlager. „Zudem können wir künftig Preisänderungen jedes einzelnen Artikels innerhalb von 30 Sekunden umsetzen. Damit tragen wir dem zunehmenden Wettbewerbsdruck und der hohen Dynamik unserer Branche Rechnung.“
Ein Pre-Rollout in über 20 Filialen ist bereits erfolgreich absolviert, nun steht die sukzessive Umrüstung von bis zu 400 Filialen in jedem Jahr an. Ole N. Nielsen: „Pro Filiale ist eine Investition von mehr als 40.000 Euro notwendig. Wir treiben die Digitalisierung unseres Unternehmens in vielen Bereichen voran, dennoch ist unser flächendeckendes Filialnetz – allein in Deutschland erreicht jeder Haushalt eine unserer Filialen in maximal 20 Minuten Fahrtzeit – ein zentraler Erfolgsfaktor unserer Omnichannel-Strategie.“
Mit der Umstellung auf elektronische und zentralseitig gesteuerte Preisschilder lässt sich in jeder Filiale eine Zeiteinsparung von 1,5 Tagen Arbeitszeit pro Woche erreichen. Ole N. Nielsen: „Gemäß unserem Anspruch als Fachmarkt für Wohnen & Schlafen werden wir nicht an der personellen Besetzung unserer Filialen rütteln, sondern diese Zeitersparnis in vollem Umfang unseren Mitarbeitern für noch mehr und noch bessere Beratung und Service zugutekommen lassen. Zudem entlasten wir die Umwelt, indem wir durch den Wegfall gedruckter Preisschilder künftig auf eine Riesenmenge Papier, Toner und Transportaufwand verzichten können.“
Technischer Partner des Projekts ist die Digital Signage Tochter von Umdasch The Store Makers. Den österreichischen Ladenbaukonzern verbindet mit Dänisches Bettenlager bereits eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit.
Die ESL-Technologie und Labels stammen von SES-imagotag. Der französisch-österreichische Anbieter SES-Imagotag, ein Unternehmen der chinesischen BoE, ist der weltweit führende ESL-Produzent und u.a. auch durch den bisher größten ESL-Rollout bei Media Saturn bekannt.
Silvio Kirchmair, CEO von Umdasch The Store Makers: „Es ist uns eine Freude und Ehre, mit unserem langjährigen Kunden Dänisches Bettenlager gemeinsam die Geschäftsflächen von morgen zu gestalten. Das Rollout-Projekt für elektronische Preisauszeichnung ist ein Vorzeigebeispiel, wie Investitionen in die Zukunft den stationären Handel vorantreiben können. Um Aufträge dieser Größenordnung realisieren zu können, braucht es ein Netzwerk und Kapazitäten, die Umdasch mit seiner Division Digital Retail zur Verfügung stellen kann.“
invidis Hintergrund: Digital Signage in Einrichtungshäusern
Früher fuhren Konsumenten in einer der vielen Möbelpaläste die bundesweit in Gewerbegebiete verteilt liegen. Diese meistens mehr als 20.000 m² Verkaufsfläche umfassenden Möbelhäuser von XXL Lutz oder IKEA waren der Ort schlechthin, um Möbel zu erleben, auszuwählen und nebenher auch noch günstig zu essen.
Doch die digitale und gesellschaftliche Entwicklung hat auch von der Einrichtungsbranche nicht halt gemacht. Die Großen der Branche sind nun neben XXL Lutz und Ikea auch die Online-Händler Otto, Westwing und Amazon. Der Preisdruck und die Angebotsdynamik haben sich grundlegend verändert. „Mehrwertsteuer geschenkt“ Aktionen der Möbelpaläste reichen nicht mehr aus, seitdem Amazon & Co im Stundentakt die Preise anpassen kann, wenn es die Wettbewerbssituation erfordert.
Anbieter wie das Dänische Bettenlager versuchen mit neuen City-Filialen und dynamischer Preisauszeichnung mitzuhalten.
„Mit dem neuen System werden wir auch unserem Marketing neue Impulse ermöglichen. Beispielweise mit „Happy Hour“-Angeboten oder Aktionen für einzelne Warengruppen, die wir in bestimmten Zeitfenstern in den Fokus setzen. Auch lokale, regionale oder Einzel-Filialaktionen werden problemlos möglich, ebenso wie die Übermittlung erweiterter Artikelinformationen oder aktueller Produktangebote per NFC-Chips auf die Mobilgeräte der Filialbesucher“, so Ole N. Nielsen weiter. Zusätzliche operative Vorteile bieten die ESL auch in Verbindung mit Handheld-PDA wie die automatisierte Bestandserfassungen und Produktnachbestellungen, Unterstützung der Filialteams bei Inventuren und vielfältige weitere Funktionalitäten.
Umdasch verfügt bereits über einige Erfahrung mit ESL-Projekten. Zahlreiche Einzelhändler wie SPAR, MPreis, T-Mobile Austria oder Bosch wurden bereits von Umdasch mit ESL-Lösungen am POS ausgestattet. Verantwortlich bei Umdasch für das Projekt Dänisches Bettenlager ist Michael Rodin-Lo mit einem Team von Umdasch Digital Retail.
invidis Kommentar von Florian Rotberg: Herausforderung ESL
Digital Signage Integratoren haben ihre Liebe Mühe mit ESL-Projekten. Erfolgreiche Digital Signage im Markt sind bisher nur x-Place und Umdasch. Der Grund dazu ist einfach: Digital Signage Integratoren rühmen sich damit Technik und Content zu verbinden und vor Ort zu installieren. Bei ESL ist Content allerdings nicht die Herausforderung, sondern die technische Anbindung an Backend-Systeme (Warenwirtschaft, Preis-Engines) sowie die Integration in den Ladenbau. Die Installation der Labels ist eine reine Aushilfstätigkeit. xplace (Backend Expertise für Media Saturn) und Umdasch als Ladebauer sind für ESL-projekte besonders gut aufgestellt.
Trotzdem sollten auch „normale“ Digital Signage Integratoren sich mit dem Thema ESL beschäftigen. Die Umsätze sind enorm – in der Regel viele Millionen Euro pro Projekt – und ESLs sind zusammen mit Digital Signage Teil des (digitalen) Customer Journeys. Aus Kundensicht sind Large Format Displays, Kiosk-Systeme und ESLs eine sehr ähnliche Lösung.