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Smart City

Bushaltestelle der Zukunft - voll autark

DooH und Stadtmöblierung gehören zusammen – insbesondere Wartehallen sind der Klassiker. Allen gemein sind kostspielige Erdbauarbeiten für die Stromversorgung. In den Niederlanden steht nun einen vollautarken Busbahnhof der auch optisch überzeugt.
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )

Üblicherweise berichten wir über die neusten Screens oder eine neue DooH-Kampagne. Heute stellen wir ein innovatives Projekt aus Tilburg in den Niederlanden vor. Für den Bahnhofsvorplatz wurde eine Busstation der Zukunft entwickelt, die ganz autark vom Stromnetz betrieben werden kann. Ein intelligentes Design mit integriertem Lichtkonzept, Photovoltaik und energiesparende Digital Signage Installationen sind die Basis.

Vor kurzem wurde der neue Busbahnhof in Tilburg in Betrieb genommen. Ebenso wie die Renovierung des Bahnhofs und die neuen Fahrradabstellplätze in der Bahnzone wurde der Busbahnhof von cepezed Architekten entworfen.

Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )

Der neue Busbahnhof ist Teil der groß angelegten Revitalisierung des Verkehrsknotens Tilburg. Es ist vollständig auf den Komfort der Reisenden und auf einen klaren und angenehmen Verkehrsfluss zugeschnitten.

Der Grundaufbau besteht aus einer Reihe von sehr dünnen Säulen mit einer gleichmäßig minimalistischen Markisenstruktur darauf. Die Konstruktion bildet einen dreieckigen Rundkurs mit einer Länge von über 160 Metern und einem Freiraum in der Mitte. Die Buspositionen sind um die Außenseite herum angeordnet; sechs zum Einsteigen und eine zum Aussteigen. Am breiten Ende der Station befindet sich im Zentrum zusätzlich ein Pavillon mit Sozialraum für Busfahrer und einem Kiosk

Die großzügige Rundum-Markise deckt die Bussteige und zusätzlich einen Teil der Busse vollständig ab. So können Reisende jederzeit vor Regen geschützt ein- und aussteigen. Die Struktur besteht aus einem Stahlgerüst, das mit ETFE-Folie überzogen ist. Über dieser Folie ist die Beleuchtung angebracht. Tagsüber filtert die Markise das Sonnenlicht, während sie in den dunklen Stunden zu einem großen und geräumigen Lichtelement wird, das das Sicherheitsgefühl der Reisenden stark erhöht. 250 m2 Solarmodule liegen auf der Markise.

Die Paneele liefern ausreichend Energie für alle Funktionalitäten des Busbahnhofs, einschließlich der Beleuchtung der Markise, der Digital Signage Touchpoints, der Personalkantine (Sozialraum) und des öffentlichen Nahverkehrs. Die Geschäftsräume verfügen über einen eigenen Energiekreislauf und einen eigenen Energiezähler.

Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )

Ausgehend von Überlegungen zur Ästhetik sowie zum Komfort, zur Funktionalität und zur Verwendung von Materialien wurde viel Wert auf eine möglichst einfache Gestaltung, Materialisierung und Detaillierung gelegt. So enthalten beispielsweise die dünnen Säulen aus Stahlplatten und -bändern auch die Regenrinnen und die elektrische Verkabelung. Die SOS.-Taste und die Gegensprechanlage sind ebenfalls in eine der Säulen integriert. Die Sitzkanten aus schwarz pigmentiertem Beton enthalten eine Reihe von Sitzen aus Bandstahl mit integrierter Heizung. Die digitalen Informationsanzeigen sind unsichtbar an der Markisenkonstruktion befestigt. Alle 14 Meter wurden Bewegungsmelder in die Stahlkante der Markise integriert. Diese reagieren auf die Anwesenheit von Bussen und Personen, so dass die Beleuchtung in jeder Situation ausreichend ist und der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert wird.

Der Busbahnhof wurde ebenfalls auf Barrierefreiheit ausgelegt. So ist die erhöhte Terrasse beispielsweise über eine Rampe mit dem Rollstuhl erreichbar und die Geländer zwischen der Terrasse und den Plattformen sind mit einer Brailleschrift versehen. Die Markise ist selbstreinigend und wartungsfrei. Für den Service an den Solarmodulen und elektrischen Geräten ist die Zirkulation der Markise über den Pavillon und eine begehbare Kabelrinne leicht zugänglich. Das insgesamt schlichte Design mit einem Minimum an Kanten und Ecken reduziert die Reinigungskosten. Darüber hinaus ist der Busbahnhof für die Zukunft bereits auf die Platzierung von zusätzlichen elektrischen Geräten vorbereitet, die elektrische Busse schnell aufladen können.

Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
Autonomer Busbahnhof in Tilburg (Fot: cepezed | Lucas van der Wee )
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