Der Digital Signage Summit Europe 2019 fand am 3. und 4. Juli 2019 im Munich Hilton am Flughafen München statt.
Der Markt in Nordics sah in den letzten Jahren einige Übernahmen. Unternehmen der Region starteten hier zu Erfolgsgeschichten, die sie auch mittels Engagements in anderen Ländern des Raums EMEA umsetzen konnten. Der schwedische Full Service Integrator Zeta Display aus Schweden etwa ist der zweitgrößte Integrator in Europa, noch vor Stratacache, aber hinter Trison aus Spanien.
Damit führt Zeta Display auch das Ranking der größten Nordics-Integratoren an, mit Umsatzerlösen von zuletzt 40, Millionen Euro. Beim zweitplatzierten Unternehmen – Visual Art – erkennt man ein atemberaubend schnelles Wachstum. Nach 17,4 Millionen Euro an Umsatzerlösen im Jahr 2017 wurden 2018 mit 34,8 Millionen Euro doppelt so viele Umsätze verbucht.
Die beiden schwedischen Unternehmen waren selbstverständlich auf dem Podium des Nordic Panel vertreten, das am ersten Tag des DSS Europe 2019 unter dem Titel „The Nordic Panel – Trendsetter for Europe’s Digital Signage Market“ stattfand. Es diskutierten Andreas Lind, CEO, Visual Art; Edma Dalipagic, General Manager, Nordics – NEC Display Solutions; Johan Lind, CEO, Vertiseit AB; Laila Hede Jensen, Vice President of Sales, Unilumin sowie Leif Liljebrunn, CEO, Zeta Display.
Bei Visual Art steht die regionale Ausdehnung weiter auf dem Programm, wie Andreas Lind berichtete. Nachdem das schwedische Unternehmen bereits in Deutschland Fuß gefasst hatte, kamen dort im Bereich Shopping Center wichtige DooH-Vermarktungsverträge hinzu. Auch in den USA sei man nun seit neuestem tätig. Worin sieht Lind die Erfolge für sein Unternehmen? – „Wir sind als Produktionsfirma gestartet und kommen von der Content-Seite“, so Lind. Durch Kunden wie Mc Donald`s sei das Unternehmen schnell gewachsen – und habe die über nationale Märkte hinausgehenden Belange des QSR-Anbieters von Beginn an zu berücksichtigen gehabt. Es liege in der DNA seiner Firma, Kundenbelange weiter zu entwickeln.
Für Leif Liljebrunn begann die Internationalisierung seiner Firma auf ähnliche Weise: Firmen, die man zunächst in Schweden und anderen skandinavischen Ländern betreute, halfen indirekt bei der Expansion. „Wenn man in Schweden einen Einzelhandels-Roll-out betrachtet, reden wir von vielleicht 100 Filialen. In Schweden ist das ein großes Projekt – in Deutschland dagegen nicht.“ Für Liljebrunn, Lind und den Rest des Podiums liegt in der beschränkten Größe der regionalen DS-Märkte ein Grund, dass die Marktfirmen sich schnell internationalisieren.
Erfolgreich sind unter den großen Nordics-Playern Firmen, die Inhalte selbst anbieten, oder sich besonders gut mit deren Produktion auskennen. Ein Beispiel dafür ist Vertiseit, für die Johan Lind auf dem Podium war, eine Firma mit 55 Mitarbeitenden und 3 Büros in Schweden. So legt Vertiseit einen Schwerpunkt auf die Customer Journey.
Und Visual Art hat nach 2 anderen Integratoren die Etats für die schwedische Retail-Kette ICA übernommen. Seit Gewinn dieser Konzession ist das Unternehmen nun für Inhalte in 700 Stores verantwortlich. Insgesamt 4 verschiedene Arten von ICA-Stores gelte es dabei in Schweden zu berücksichtigen.
Neu in der Industrie ist Edma Dalipagic. Vor etwa 10 Monaten startete sie als General Manager für Nordics bei NEC. Für sie ist auch auf Herstellerseite die Internationalisierung ein wichtiges Thema. „Für NEC und deren Kunden ist die internationale 3- bis 5-jährige Garantie wichtig. Wir können schnellen Austausch und Reparaturen garantieren“, so Dalipagic.
Offenbar herrscht in Skandinavien doch auch etwas, was man als kulturelle Besonderheit bezeichnen könnte. Laila Hede Jensen von Unilumi berichtete, dass das Unternehmen, das sie vertritt, nicht nur wegen des LED-Booms erfolgreich sei. „Menschen aus den nordeuropäischen Ländern liefern hohe Qualität und sind sehr bei der Sache. Wir möchten es jedes Mal besser machen. Wir kümmern uns – darum bringen wir Projekte voran. Und: Wir sind einfach nette Leute.“ Straight, aber hugely, könnte man zusammenfassen.
Das Thema Software treibt die innovativen Nordics-Marktteilnehmer ebenso um wie den Rest der Branche. Für Andreas Lind, die eine eigene Lösung einsetzen, muss sich Software an der Customer Journey orientieren, damit sie erfolgreich ist. Namensvetter Johan Lind erwartet, dass es in 5 Jahren vielleicht noch 3 bis 5 große DS-Plattformen gibt, die wichtig sind. Datengetriebene Touchpoints am PoS, die berücksichtigten, dass Kunden ihre Customer Experience bereits mit dem Tablet auf dem Sofa starten, würden wichtiger, als sie es jetzt schon seien. Edma Dalipagic sieht zudem weiter Raum für kleine, dann aber sehr spezialisierte, Lösungen, Es gebe immer noch Verticals, die weniger content-getrieben seien, so ihre Begründung.