Anzeige
Brandschutz für Digital Signage

Fehlerhafte Elektronik verursacht 30% aller Brände

Genehmigungen für Digital Signage Installationen im öffentlichen Raum entscheiden sich oft beim Brandschutz. LCD-Screens und insbesondere LEDs gelten als Brandverursacher. Die Lang AG hat mit Partnern eine Lösung entwickelt die Begeisterung beim Brandschutz auslöst. Ein invidis-Hintergrundgespräch mit Tobias Lang / CEO Lang AG.
Tobias Lang / Lang AG im Hintergrundgespräch mit invidis (Fotos: Lang AG)
Tobias Lang / Lang AG im Hintergrundgespräch mit invidis (Fotos: Lang AG)

Die Fakten sind eindeutig – 30% aller Brände werden durch fehlerhafte Elektronik ausgelöst. Digital Signage – ob LCD-Displays oder LED – enthalten viele elektronische Komponenten, Plastik und stehen gewaltig unter Strom. Damit sind Genehmigungen für Digital Signage Installationen im öffentlichen Raum – insbesondere an Flughäfen und in Fluchtwegen – ein heikles Thema.

LED Signage: Diese Screens löschen sich im Brandfall selbst

Die Brandkatastrophe am Flughafen Düsseldorf im Jahr 1996 hat die Diskussion von Brandschutz im öffentlichen Raum stark verändert. Bei einem der schwersten Brandunglücke im öffentlichen Raum seit dem 2. Weltkrieg starben damals 17 Fluggäste. Auch wenn Schweißarbeiten und nicht Elektronik den Brand ausgelösten, sind Brandschutz-Genehmigungen seit diesem Ereignis ein heikles Thema.

Fire protection for digital signage: 30% of all fires are triggered by faulty electronics

So entschied sich der Flughafen Düsseldorf wegen geringer Brandlast vor sechs Jahren für eine doppelseitige LCD-Videowall im Terminal anstelle einer präferierten LED-Lösung. Auch in Shoppingcentern sind Brandschutz-Genehmigungen ein aufwändiger und schwer planbarer Verwaltungsakt. Jede Stadt legt andere Maßstäbe an. Bundesweit agierende Digital Signage und DooH-Netzwerkbetreiber können über die Erfahrungen ein Lied singen.

Mehr zum Thema Brandschutz und Digital Signage präsentiert invidis auf der DSS ISE am 12 Februar 2020 in Amsterdam. Jetzt kostenlos voranmelden

So war es auch keine Überraschung als das Thema Brandschutz bei einem neuen Projekt von Media Frankfurt wieder auf die Agenda kam. Die geplante Standard-LED Installation im Terminal 1 war der Brandschutzgenehmigung durchgefallen. Der Kölner Integrator Ben Hur, die Lang AG und LED-Lieferant Samsung entwickelten eine neue Lösung: eine integrierte Löscheinrichtung für Digital Signage.

Dafür mussten die Partner die Welt nicht neuerfinden: Fündig wurde man bei den Ahrensburger Brandschutzlösungsexperten von Job. Thermisch auslösende Glasampullen für automatische Sprinkler sind mittlerweile zum Standard in der Sprinklerindustrie geworden. Job setzt für elektronische Anlage mit ihrer E-Bulb-Entwicklung auf eine ungiftige, nichtleitende Löschflüssigkeit (3M Novec) die bei Erreichen einer definierten Temperatur in das Gerät abgegeben wird und den Brand erstickt. Dabei platzt die elektrisch leitende Thermo-Ampulle, und die enthaltene Flüssigkeit geht unmittelbar in den gasförmigen Zustand über. Durch Kühlung und (teilweise) durch Sauerstoffverdrängung wird ein Brand auf einer Leiterplatte innerhalb von Sekunden gelöscht. Und da der Stromfluss über die E-Bulb unterbrochen ist, kann sich das elektrische Feuer nicht wieder entzünden.

Job E-Bulb Brandschutzlösung für Digital Signage (Foto: Job Group)
Job E-Bulb Brandschutzlösung für Digital Signage (Foto: Job Group)

Der große Vorteil, nur das auslösende Gerät wird beschädigt. Alle anderen, oft Dutzenden von LED-Modulen bleiben voll funktionsfähig. Bei Investitionen für LED-Wände im sechsstelligen Bereich zahlen sich die um 30-40% höheren Anschaffungskosten der brandschutzoptimierten LED schnell aus.

Unter der technischen Führung der Lang AG wurde die Job E-Bulb Brandschutzlösung auf Basis von Samsung LED für den Flughafen Frankfurt erstmals realisiert. Die folgenden Brandschutztest wurden ohne Fehler bestanden. Die beiden neuesten LED-Installationen von Media Frankfurt basieren bereits auf der neuen Lösung. Auch die LED-Installation im MyZeil Shopping Center wurde bereits mit der brandschutzoptimierte Variante ausgestattet.

Job E-Bulb Brandschutzlösung für Digital Signage (Foto: Job Group)
Job E-Bulb Brandschutzlösung für Digital Signage (Foto: Job Group)

Für Tobias Lang (CEO der Lang AG) ist die Entwicklung die logische Antwort auf ein langbestehendes Problem: „LED galt bisher immer als Brandverursacher. Nun können wir Flughafen- und Shoppingcenterbetreiber mit dem integrierten Brandschutz die Sorgen nehmen. Das Konzept basiert auf etablierter Technologie, wir haben es nur für die Digital Signage Welt adaptiert.“

Die Lang AG sieht sich als Bindeglied zwischen Brandschutz und Herstellerwünsche. Zurzeit ein noch sehr aufwändiger Prozess da der Brandschutz für jedes Digital Signage Produkt und Hersteller einzeln entwickelt werden muss. Bei der Lang AG ist man nicht nur mit Samsung sondern mit einer Vielzahl von Digital Signage Anbietern im Gespräch. Denn nicht nur für LED sondern auch für LCD-Displays haben die Lindlarer zusammen mit Job eine Brandschutz-Lösung entwickelt. Bei Displays und Stelen kommt dabei eine Art Mini-Feuerlöscher zum Einsatz (AMFE -Automatic Miniature Fire Extinguisher) in der Funktion zur E-Bulb gleich, jedoch mit größerem Löschvolumen.

Job AMFE Brandschutzlösung für Digital Signage (Foto: Job Group)
Job AMFE Brandschutzlösung für Digital Signage (Foto: Job Group)

Die Herausforderung für Lang liegt dabei mit Hersteller-Zertifizierungen die Garantieleistungen zu bewahren da durch Modifikationen am Gerät in der Regel die Gewährleistung erlischt. Tobias Lang zeigt sich im invidis Gespräch aber positiv, „entweder die Hersteller lassen sich darauf ein oder wir bieten die Garantie selbst an. Für die Integratoren ist es wichtig das sichergestellt ist, das die Displays und LED-Module durch den Value-Add ihre Basisleistungen nicht verlieren.