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DooH Niederlande

Dieser Media Owner ist die neue Nr. 1

Auch in den Niederlanden hält die Konsolidierung im Bereich Digital-out-of-Home und OoH an. Der neuen Nr. 1 bei DooH muss sich selbst JCDecaux geschlagen geben.
Niederlande (Symbolbild), Sitz des Parlaments in Den Haag (Foto: Pixabay / Wereldbestormers)

Seit diesem Jahr blickt selbst die deutsche Regionalpresse gerne und oft auf holländische Außenwerber. Seit Utrecht mit einem überzeugenden grünen Street Furniture-Konzept in den Markt gestartet war, wollen auch deutsche Kommunen nachziehen. Kaum ein deutsches TV-Team, das kürzlich nicht dort war, kaum eine Mittelstadt in Deutschland, die nicht eine Abordnung über die Grenze geschickt hat.

Auch in anderer Sicht it der Blick aufs Nachbarland interessant. Der Markt für Außenwerbung, speziell Digitale Außenwerbung, ist in den Niederlanden ziemlich kompetitiv. Immer wieder gab es in den letzten Jahren neue Allianzen, Roll-outs und Übernahmen. Zuvor konnten sich die Mittelständler recht gut entwickeln, da weltweit aktive Großunternehmen entweder später in den Markt hinzukamen oder eine Zeitlang keine nennenswerten neuen Werberechtskonzessionen ergattern konnten.

Im Herbst 2018 wurde opgeLED! – spezialisiert auf großformatige digitale Werbeanzeigen und bis dato mit CS Digital Media (CSDM) in einem Kooperationsprojekt aktiv – vom Wettbewerber Mundu aus Groningen gekauft. Jetzt verfügt die neue Mundu über 80 große Roadside LED Screens im gesamten Land. CSDM verfügte Ende 2018 in Amsterdam, Rotterdam sowie im belgischen Antwerpen über DooH Screens an hoch frequenten Orten, etwa im Bereich Transportation (Hauptbahnhöfe, U-Bahnstationen): 71 Screens in der Metro von Rotterdam, 37 Screens im Metrosystem von Amsterdam, 43 Screens am Hauptbahnhof von Amsterdam (dort auch eine große LED Wall) und 22 Screens in der Metro des belgischen Antwerpen. Hinzu kommen einige interaktive Screens und digitale Sonderformate.

Auch RBL Outdoor – vor einiger Zeit nach Deutschland expandiert – ist in der Fläche gut vertreten, hat aber ein weitgehend analoges Werbeträgerportfolio, somit auch auf Sicht kein Kandidat als künftiger Marktführer im Bereich DooH.

Relativ schnell hat sich JCDecaux, der weltgrößte Außenwerber in den Niederlanden nach vorne gebracht, wenn es um die Anzahl der digitalen Werbeflächen geht. Innerhalb von etwa 3 Jahren vergrößerten die Franzosen ihr Netzwerk von 150 Displays auf 1.000 Screens (Stand: 1. Quartal 2019).

Doch die aktuelle Nr. 1 bei DooH Screens ist seit Oktober 2019 Ocean Outdoor Nederland. Der britische Media Owner, der zuletzt durch den Kauf von VisualArt auf sich aufmerksam machte (invidis berichtete ausführlich), hatte im Frühjahr die beiden niederländischen Firmen Ngage Media und Interbest gekauft. Seit Anfang dieses Monats firmiert man unter Ocean Outdoor NL und bezeichnet sich mit 1.255 Screens als die Nr. 1 in Digital-out-of-Home. Nach Firmenangaben ist Ocean Outdoor NL zugleich Nr. 3 im Bereich Außenwerbung in den Niederlanden. Personell setzt man dabei auf Kontinuität: Meindert van den Heuvel (bislang: Interbest) und Xavier Tilman (bislang: Ngage Media) bleiben beide Geschäftsführer des fusionierten Unternehmens, das ab 2020 ein neues Büro in Amsterdam beziehen wird.

JCDecaux wird versuchen, in den Niederlanden mindestens den Status Quo halten zu können. Potenzielle Übernahmekandidaten sowohl für Ocean wie für JCD gibt es in Holland genug.