Besucher von Panama bekommen abgesehen vom weltberühmten Panama-Kanal und der historischen Altstadt – die auch schon als Kulisse für James Bond genutzt wurde – eigentlich eher wenig Außergewöhnliches zu sehen. Aber seit dem vergangenen Sommer zählt auch der Besuch des Biomuseo Panama zum erweiterten Pflichtprogramm – nicht nur für Digital Signage Aficionados.
In acht Galerien, die von der Designagentur Without Boundaries konzipiert wurden, präsentiert das Museum die Entwicklung der Biodiversität Panamas in den letzten drei Millionen Jahren. Das mittelamerikanische Land ist die natürliche Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika und liegt zwischen dem Pazifischen Ozean und der Karibik.
Das Museum wurde 2014 eröffnet, allerdings sind erst seit Mai 2019 alle Ausstellungsbereiche fertiggestellt. Die drei neuen Galerien, die wesentlich komplexer sind als die ersten fünf, wurden vom internationalen Designbüro Tellart entwickelt.
Einmalig und fast perfekt umgesetzt ist die Customer Journey durch die intelligente Integration modernster Technik: Besucher wandern zwischen 360-Grad Projektionen und interaktiven Screens im klimatisierten Museum und können so auf dem Weg zum nächsten Gebäudekomplex durch die sengende Hitze des Urwaldes laufen und hunderte von Schmetterlingarten erleben. Digital trifft Natur – so wie man es von einer Ausstellung über die Natur idealerweise wünschen würde.
Drei besonders imposante Bereiche
Panamarama – die Ausstellung beginnt mit einer immersiven Raumprojektion. Der Film nimmt die Besucher auf eine Reise durch den Regenwald und beiden Ozeane von Panama. Faszinierende hochauflösende Aufnahmen die mit großem Aufwand produziert wurden. Uns gefällt die Projektion, da sie nicht ausschließlich in einem dunklen Raum stattfindet. Die Leinwände sind analog wie die Architektur des Museums wie Puzzlestücke im Raum verteilt, die Besucher stehen auf einem Glasboden der von unten zusätzlich mit Projektoren bespielt wird. Man kann förmlich den Regenwald spüren und riechen.
Link zum Vimeo-Video (kann nicht extern eingebunden werden)
Die gesamte Filmproduktion begann bereits vor fünf Jahren wie im Making of Panamarama zu erleben ist. Das Panamarama war auch der erste Teil der Ausstellung der eröffnete wurde Link zum Making of Video.
Building the Bridge und Oceans Divided
Die Ausstellungsabteilungen Building the Bridge und Oceans Divided setzen Digital Signage Touchpoints sehr gezielt ein. An Touchdisplays und interaktiven Exponaten können Besucher erfahren wie die Erdanziehungskraft wirkt und welche Auswirkungen Erdbeben haben.
Ocean Divided verfügt dabei über zwei riesige Aquarien, die den Besuchern die Unterschiede bei Fauna und Flora des pazifischen und des karibischen Ökosystems zeigen. In den sehr dunkel gehaltenen Ausstellungsräumen spielen die digitalen Touchpoints aber tatsächlich nur eine Nebenrolle. Sie ergänzen die großen Aquarien mit passenden Informationen in spanischer und englischer Sprache.
Unser persönliches Highlight ist der letzte Ausstellungsbereich „Panama is the Museum“. Eine aufwändige Bodenprojektion mit mehr als einem Dutzend NEC-Projektoren verwandeln den Raum dynamisch passend zur Bewegung der Besucher und der Themenwahl an digitalen Kiosksystemen. Eine zentrale Betonskulptur im Raum ist sowohl Projektionsfläche wie auch Interaktionsfläche. Wieder setzt das Ausstellungskonzept auf einzelne Contentflächen, die sich harmonisch sichtbar zu einem Gesamtbild ergänzen. Storytelling at it‘s best – Natur, Architektur und Digital ergeben eine einheitliche Besuchererfahrung.
Umgesetzt wurde das Projekt von Visionary Solutions. Eine der technischen Anforderungen des Biomuseo war, dass alle Digital Signage Touchpoints zentral von einem Serverraum im Keller aus gesteuert werden können, damit sämtliche Mediaplayer und die zentralen Komponenten servicefreundlich an einer Stelle verfügbar sind. Da die Entfernungen zu den einzelnen Touchpoints allerdings zu groß war, musste eine spezielle AVoverIP-Lösung für den UHD Content eingesetzt werden.