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Content Creation und Analytics

Adobe setzt wieder auf Digital Signage

Mit einem neuen Piloten zeigt Adobe das sie ein gewichtiges Wort im Digital Signage Markt mitsprechen wollen. Und zwar nicht nur in millionenteuren Digital Experience Projekten sondern auch mit einfacheren datengetriebenen Konzepten.
Chicago O'Hare Terminal 1 (Foto: Chicago Department of Aviation)
Chicago O’Hare Terminal 1 (Foto: Chicago Department of Aviation)

Eigentlich hatten nach der Einschätzung viele Markteilnehmer Adobe das Interesse am Digital Signage Markt schon wieder verloren. Nach dem Launch des Digital Signage Tool Adobe AEM Screens – basierend auf einer Übernahme – hörte man lange nichts mehr von dem Grafikplattformanbieter. AEM Screens schien ausschließlich die Digital Signage Lücke in Adobe Experience Manager Projekten zu füllen. Als Stand-alone CMS ist AEM Screens bisher nicht wettbewerbsfähig.

Chicago O'Hare Terminal 1 (Foto: Chicago Department of Aviation)
Chicago O’Hare Terminal 1 (Foto: Chicago Department of Aviation)

Doch das soll sich 2020 ändern. Adobe plant eine Digital Signage und DooH Initiative die es Partnern und Integratoren ermöglicht AEM Screens auch ohne die große Experience Plattform wertschöpfend einzusetzen wie invidis in Hintergrundgesprächen erfuhr.

Ein erster Schritt in Richtung Stand-alone Digital Signage CMS ist eine Pilotinstallation am Flughafen Chicago O’hare Terminal 1 die kurz vor Weihnachten online ging. Adobe entwickelte mit den Partnern Sony und Peerless AV ein Konzept für Digital Informationen Kiosk Stelen für die US-amerikanische Transportsicherheitsbehörde TSA. Bis Ende Februar 2020 soll die Lösung sich noch in einem Praxistest bewähren.

Die interaktiven Touchscreens zeigen die aktuelle Wartezeiten vor den verschiedenen Sicherheitskontrollen an und sollen so Fluggästen helfen, die kürzeste Schlange der drei Sicherheitskontrollpunkte zu finden. Des weiteren können Terminalnutzer Informationen zu den Verfahren der Fluggastkontrolle und Details zu verfügbaren Trusted Traveler Programmen abrufen, die es Fluggästen ermöglichen schneller die Kontrollen zu passieren. Auch Informationen zu neuen Identifikationsverfahren die ab Oktober in den USA gültig werden. Die neuen digitalen Kommunikationskioske sollen lästige Nachkontrollen reduzieren und auch den Stress und die Belastung der Kontrollbeamten reduzieren.

Wenig spektakulär von außen - Adobe Kiosk am Flughafen Chicago O'Hare (Fotos: Adobe)
Wenig spektakulär von außen – Adobe Kiosk am Flughafen Chicago O’Hare (Fotos: Adobe)

Adobe setzt dabei auf Digital Signage Displays von Sony und Stelen von Peerless-AV. Die Intelligenz der Lösung setzt auf die Kombination von Tools der Adobe Creative Cloud, Adobe Experience Manager (AEM) und Adobe Analytics. Für die grafische Gestaltung und das Layout auf dem Bildschirm kommen die Kreativwerkzeuge von Adobe zum Einsatz, darunter Photoshop, InDesign, XD und Animate. Diese Assets werden mit dem Digital Asset Management System in AEM Assets verwaltet und mit dem Digital Signage Modul AEM Screens auf jedem der Kiosk-Screens bereitgestellt. Adobe Analytics wird zur Optimierung und Messung der Nutzung und der Beliebtheit der gezeigten digitalen Inhalte eingesetzt. Die Inhalte auf den Displays können wie bei Digital Signage üblich innerhalb von Sekunden remote aktualisiert werden, und jeder Kiosk kann je nach Standort im Flughafen individuelle dynamische Inhalte anzeigen.

Die Digital Signage Kioske benötigen nur ein einziges Stromkabel und sind mobil mit Adobes Cloud-Diensten verbunden, wodurch die Portabilität am Flughafen und die Unabhängigkeit von den IT-Ressourcen des Flughafens gewährleistet wird.

invidis Kommentar von Florian Rotberg

Die wahre Stärke von Adobe liegt in der nativen Verknüpfung der Digital Signage Lösung AEM Screens mit Adobe Analytics, Adobe Creative Cloud (Tools) und falls gewünscht mit dem Experience Manager. Programmatische – also dynamische und vollautomatische Erstellung und Ausspielung von Content wie bereits Online üblich – lässt sich somit auch einfach und für den Nutzer medienübergreifend realisieren. Ist damit der Durchbruch von Adobe in der Digital Signage Welt garantiert? Sicherlich nicht, aber das Potential ist gegeben denn Agenturen fühlen sich im Adobe-Ökosystem heimisch. Ähnlich wie Salesforce es Partner von der CRM-/Datenseite ermöglicht, zielgerichtete Informationen für Digital Signage Touchpoints zu erstellen und auszuspielen.

Adobe wollte die neue Strategie bereits auf der DSS ISE in Amsterdam der weltweiten Digital Signage Branche präsentieren, allerdings hat man sich kurzfristig entschieden den Launch noch zu verschieben. Ob nun im Februar oder im Laufe des Jahres 2020, Adobe will die fehlende Digital Signage Lücke im Digital Portfolio schließen.

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