Anzeige
Display-Verfügbarkeit

Back-up Pläne gegen Lieferengpässe (Update)

Seit dem Ausbruch von Coronavirus steht die chinesische Produktion von professionellen Large Format Displays teilweise still. Experten prognostizieren bereits Produktionseinbrüche von rund 30% im ersten Quartal des Jahres, Käufer befürchten Lieferengpässe. Einige Hersteller und Hardware-Lieferanten wie LG, Absen und nun auch Concept International und NEC geben aber Entwarnung und verweisen auf Back-up Pläne und volle Lager.
Samsung FAB in Südkorea - Symbolfoto (Foto: Samsung)
Samsung FAB in Südkorea – Symbolfoto (Foto: Samsung)

Noch hält der Coronavirus die Produktionshallen für Large Format Displays in China in festen Händen. Einige der Hersteller stellen sich allerdings gegen die Befürchtungen um Lieferengpässe.

+ + +

Update vom 28.2.2020:

Hardware-Spezialist Concept-International zeigt sich vorbereitet: „Nach dem chinesischen Neujahrsfest laufen die Lieferungen unserer Erfahrung nach meist stotternd an, weil viele Werke über die Feiertage schließen. Daher haben wir uns ohnehin schon sehr üppig mit Produkten von Giada eingedeckt. Vor kurzem konnten wir auch noch einmal eine ‚Corona-Order‘ platzieren, wo wir den Lagerbestand von Giada weitgehend übernommen haben. So sollten wir bis Ende des zweiten Quartals 2020 im grünen Bereich liegen“, erläutert CEO Mike Finkch gegenüber invidis.

In Shenzhen, wo Giada produziert, gibt es aktuell, Stand 28. Februar, keine neuen Infektionen und die Regierung lässt zu, dass wieder mit steigender Mitarbeiteranzahl gearbeitet wird. Giada selbst geht laut Concept International daher davon aus, dass offene Bestellungen bis Ende April abgearbeitet sind, falls nicht wieder reduziert werden muss. Wenn also alles weiter so läuft, kommt Concept gar nicht in Lieferengpässe, was Digital-Signage-Hardware von Giada anbelangt.

NEC Display Solutions sieht sich ebenfalls gewappnet, verweist aber auf eventuelle mittelfirstige Einschränkungen. Andy Niemann, General Manager Sales DACH, zu invidis: „Insgesamt haben wir Stand heute eine sehr gute Warenverfügbarkeit und sehen uns auch für die kommenden Wochen sehr gut gerüstet. Allerdings können wir mittelfristig eine Beeinträchtigung der Verfügbarkeit durch COVID-2019 auf die Lieferketten nicht ausschließen. Daher analysiert unser Supply Chain Team die Situation permanent und sehr genau, um im Bedarfsfall schnellstmöglich reagieren und kommunizieren zu können. NEC Display Solutions steht für Verlässlichkeit und wir wollen Überraschungen für unsere Kunden unbedingt vermeiden.“

+ + +

Während beispielsweise Absen auf über 5.000m² versandfertige LED in seinen Lagern verweist und auch weiterhin neue Aufträge annimmt, gibt auch LG Electronics vorerst Entwarnung.

Coronavirus/Covid-19: Keine LED-Lieferengpässe bei Absen

Bei LG Electronics gab es was die Produktverfügbarkeit oder Lieferzeiten in Deutschland angeht bisher keine Einschränkungen durch den Coronavirus. Auch für die nächsten Wochen sieht sich das Unternehmen gut vorbereitet, um seinen Kunden der DACH-Region weiterhin alle Produkte zur Verfügung stellen zu können. „Die globale Diversifizierung in unserer Produktion und Lieferkette gibt uns hier die nötige Flexibilität an die Hand, auch auf unvorhergesehene Umstände proaktiv eingehen zu können. Für eventuelle Ausfälle bei unseren Zulieferern sind bereits Back-up Pläne in Kraft, um selbst auf Worst-Case-Szenarien bestmöglich vorbereitet zu sein“, so LG auf Anfrage von invidis.

Coronavirus: Wo werden Digital Signage Produkte hergestellt?

Wie so oft im Leben gibt es keine einfache Antwort auf diese scheinbar simple Frage. Vieles ist Made in China, aber auch in Südkorea, Japan und Vietnam werden Digital Signage Produkte montiert. Es geht noch komplizierter, wenn aus Zoll-Gründen die Endmontage in Polen oder der Slowakei erfolgt. Invidis bringt Licht ins Dunkle.

Prinzipiell muss zwischen Komponenten und Assemblierung unterschieden werden, es gibt wohl kein Digital Signage Produkt, das ohne Komponenten aus China auskommt. Oft sind es nur Prozessoren oder Kabel die aus China kommen, die für Displays notwendigen LCD-Muttergläser kommen fast immer aus China, teilweise auch aus Taiwan oder Südkorea.

Displays

Die beiden koreanischen Großkonzerne Samsung und LG produzieren mit ihren Displaytöchtern primär in China und in Vietnam. In Südkorea sind nur die Verwaltung und Forschung & Entwicklung ansässig. Andere Displayproduzenten wie der Weltmarktführer BoE setzt voll auf China. Die in Hongkong ansässige TPV (Philips) assembliert neben China auch in Brasilien, Mexiko, Polen, Russland und Argentinien. Die taiwanesische AUO produziert LFDs nicht nur in der Heimat Taiwan, sondern auch in der Volksrepublik China. Die meisten Brands setzen auf Auftragsfertiger die idR in China zuhause sind.

LED

Auch bei LED liegt der Produktionsstandort in der Regel in China. Ausnahmen sind die Fabs von Samsung, die neben China auch in Vietnam (The Wall) und in den USA (Übernahme Yesco) produzieren lassen.

Die Hersteller beobachten die Entwicklungen rund um die Covid-19 Erkrankung und den Coronavirus aufmerksam, mit dem Ziel eventuelle Auswirkungen auf die Projekte der Kundschaft zu minimieren.
Anzeige