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DooH

Out-of-Home in Krisenmodus

JC Decaux streicht die Dividende, Ocean Outdoor fährt den Betrieb auf ein Minimum runter – eine ganze Branche sucht das Heil in einer Art Winterschlaf. Mitarbeiter in Kurzarbeit, verkürzter  Arbeitswoche oder unbezahlten Urlaub. Weltweite Ausgangssperren nehmen Out of Home die Opportunities to See und somit die Geschäftsgrundlage.
We kommen stark zurück - DooH in Großbritannein (Foto: John Cameron / Unsplash)
We kommen stark zurück – DooH in Großbritannein (Foto: John Cameron / Unsplash)

Mehr als 2/3 der Menschheit befinden sich aufgrund der Corona-Krise im Lockdown. Die Straßen sind wie leergefegt – jeder Tag scheint ein Sonntag zu sein. Damit funktioniert auch das Geschäftsmodell (Digital) Out of Home nicht mehr. Der Werbemarkt in Deutschland bricht spürbar ein, das bekommt auch Out of Home schmerzvoll zu spüren.

Insbesondere Unternehmen im Besitz von Finanzinvestoren (Privat Equity) stehen vor immensen Herausforderungen, da sie unter riesigen Schuldenlasten leiden die ihnen die neuen Eigentümer bei der Übernahme beschert haben (Leveraged Buyout). Die notwendigen ständigen Cash-Flows – primär Werbeeinnahmen fallen mit der Krise weg, regelmäßige Schuldentilgung wird damit oft unmöglich.

Die Netzwerkbetreiber reduzieren so schnell wie möglich ihre Kosten:

  • Mitarbeiter – insbesondere Vertrieb – arbeiten in Kurzarbeit oder in Ländern in denen das nicht möglich ist, in unbezahlten Urlaub geschickt. So reduziert Ocean in Großbritannien und den Niederlande die Arbeitswoche bei reduzierten Gehalt.
  • Miet- und Mindestumsatzvereinbarungen für Werbestellen werden wenn möglich ausgesetzt. Insbesondere in Einkaufszentren, am Point of Sale, Bahnhöfen und im öffentlichen Bereich kommt man Out of Home Unternehmen mit Ausnahmeregelungen entgegen.
  • Bereits begonnene Unternehmenskonsolidierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen werden schneller umgesetzt. Ocean beschleunigt die Integration der neu erworbenen skandinavischen Tochtergesellschaften.
  • DooH-Netzwerke in nun für die Öffentlichkeit geschlossenen Immobilien werden temporär vom Netz genommen und bleiben ausgeschaltet.
  • Nur noch absolut notwendige Servicearbeiten werden durchgeführt, Austausch- und Neuinstallationen liegen auf Eis.

Bisher sind noch viele Kampagnen auf DooH-Screens bundesweit zu sehen. Doch die erzielbaren Einnahmen sind laut invidis Umfrage bereits spürbar eingebrochen, Neubuchungen sind überall Mangelware.

Out of Home setzt wie viele andere Branchen auf Winterschlafmodus, in der Hoffnung das es in wenigen Wochen wieder aufwärts geht. Allzulange kann auch eine erfolgsverwöhnte Branche wie Out of Home eine solche Krise nicht unbeschadet überstehen.

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