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Exitstrategien

Corona-Herausforderung Fashion-Retail

Während in der Digital Signage-Branche die Hoffnung wächst, mit digitalen Kundenstoppern alle Corona-Probleme von Einzelhändlern zu lösen, sieht die Realität ganz anders aus. Wie setzen Inditex, Mango & Co die neuen Richtlinien um? Wie sorgt Fast Fashion für saubere Umkleidekabine und Kleidung?
Mango-Store in Madrid (Foto: Mango)
Mango-Store in Madrid (Foto: Mango)

Die spanische Tageszeitung El Mundo hat dazu mit den beiden spanischen Fast Fashion Giganten Inditex (Zara) und Mango gesprochen. Während in Spanien die Stores noch einige Woche geschlossen bleiben, sieht es in der DACH-Region und Skandinavien bereits anders aus.

Mango ist eine der ersten spanischen Modeketten die wieder Geschäfte eröffnet hat. Zurzeit sind bereits wieder 135 Stores in Österreich und den Niederlanden geöffnet, weiterer 483 Stores sollen bis Ende April primär in den Niederlanden und Deutschland wieder öffnen. Inditex verfügt in Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und Dänemark über rund 180 Stores, die bald wiedereröffnet werden sollen. Zum genauen Plan äußerst sich Inditex noch nicht. Herausforderung für die Fast Fashion Filialisten sind die unterschiedlichen regionalen Regelungen. So dürfen in einigen Städten auch Stores in Einkaufszentren öffnen, in Bayern zum Beispiel bleibt es streng verboten.

Der Schutz der Mitarbeiter steht im Fokus bei den Plänen zur Wiedereröffnung. Zum Beispiel wird Mango dem Personal und auch Kunden Einweghandschuhe und Desinfektionsgel zur Verfügung stellen. Masken werden in den kommenden Tagen in den meisten Bundesländern sowohl für Mitarbeiter als auch Kunden Pflicht werden.

Im Gegensatz zu Supermärkten erfolgt die Zugangskontrolle nicht über Digital Signage Systeme – wie digitale Kundenstopper – sondern durch Mitarbeiter. Mit Hinweisschildern soll auch den Mindestabstand die gesetzlichen Vorgaben hingewiesen werden.

Die größte Herausforderung sind allerdings die Umkleiden. Hier müssen alle Fashionstores den bisher gelebten Ablauf grundsätzlich anpassen.

  • Lange Schlangen vor den Umkleiden müssen vermieden werden. Das scheint fast unmöglich wenn man sich an die langen Warteschlangen an Wochenenden vor der Corona-Krise erinnert. Natürlich befinden sich erheblich weniger Kunden im Store – bei 20 Quadratmeter pro Kunde können das bis zu 2/3 weniger Kunden sein.
  • Die Umkleiden müssen nach jedem Kunden desinfiziert werden, was die Kapazität deutlich reduzieren wird.
  • Am Umständlichsten ist aber die Logistik von anprobierten aber nicht gekauften Kleidungsstücken. Diese müssen aus Infektionsschutzgründen mindestens 48 Stunden separat gelagert werden, bis sie wieder in den Verkaufsraum gelangen dürfen. Mango plant alle Teile nach der Anprobe und vor der 48h Lagerung zu desinfizieren.

Auch im Kassenbereich sollte jegliche Warteschlangenbildung verhindert werden. Zara, Mango & Co werden deshalb Kunden bitten mit Karte zu zahlen, um den Kontakt zwischen Mitarbeiter und Kunden so gering wie möglich zu halten.

Digital Signage-Anbieter könnten mit Lösungen rund um das Umkleidemanagement und den Kassenbereich bei Fashionretailer in den kommenden Monaten auf offene Ohren stoßen.