In Zeiten von Corona kann es für Marken entmutigend sein darüber nachzudenken, wie sie auch während der Ausgangsbeschränkungen weiterhin ihr Publikum mit Out of Home erreichen. Angesichts des rückläufigen Verkehrsaufkommens ist es schwer, mit großflächigen (D)OoH-Botschaften zu werben, die vielleicht gar nicht gesehen werden. Dabei haben sich eigentlich nur die Hotspots verschoben, an denen sich Menschen derzeit aufhalten.
Die traditionelle Erfahrung mit (D)OoH hat sich in unserer gegenwärtigen Situation völlig verändert. Viele Menschen gehen nicht mehr zur Arbeit, zu Veranstaltungen oder versammeln sich nicht mehr in großer Zahl in den Stadtzentren – aber sie fahren genauso oft, wenn nicht sogar öfter, in ihre Nachbarschaften und nahe Gemeinden. Marken sollten also durchaus im öffentlichen Raum aktiv bleiben. Kurzfristig sind die Publikumsbewegungen zwar geschrumpft, aber die Menschen sind immer noch aktiv und vielleicht auch engagierter denn je.
Laut den Analyseergebnissen aktueller Mobilitätsdaten ist die die Frequenz in und an Wohngebieten, öffentlichen Parks, Gärten, Seen sowie in unmittelbaren Freizeitbereichen deutlich erhöht – das gilt besonders für die Wegstrecken dorthin. Eine Möglichkeit, Zuschauer hier gezielt zu erreichen, stellt hyperlokale Werbung.
Hyperlokal ist einfach ausgedrückt die Praxis, ein Publikum an einem ganz bestimmten geografischen Ort anzusprechen, beispielweise in Ihrem örtlichen Park, auf der Hauptstraße oder in Ihrem Lebensmittelgeschäft. Mit der Abgeschiedenheit der Zuschauer in ihren Häusern und Nachbarschaften spielen (D)OoH-Medien an Buswartestellen, City-Stelen, im Transit-Bereich oder an Kiosken eine deutlich wichtigere Rollen, um das Publikum auf einer persönlicheren Ebene zu erreichen. Daten als Kompass helfen dabei, diese Hot-Spots zu identifizieren.
Während der sonst übliche Fußgängerverkehr erwartungsgemäß dramatisch zurückgegangen ist, vor allem an Flughäfen, in Restaurants, Hotels, Einkaufszentren und ähnlichen Einrichtungen, gewinnen Supermärkte, Tankstellen und Geschäfte für allgemeine Waren stark.
Dieser Trend wird wohl die nächsten Monate noch andauern und könnte sogar Teil des ’neuen Normal‘ werden. Werbetreibende sollten Ihre Kampagnen also nicht zurückfahren oder aufhalten, sondern sicherstellen, dass die Botschaften relevant, aber sensibel, bleiben und am richtigen Ort ausgestrahlt werden, während wir uns in die neue Welt bewegen. Die Menschen sind schließlich nach wie vor da, nur eben anderswo – und hier sollten die Marken auch sein.