Die städtischen Verkehrsbetriebe Transport for London (TfL) erklärten in dieser Woche, wie sie im Anschluss an den Lockdown den Betrieb planen. Aufgrund der von der Regierung vorgeschriebenen Zwei-Meter Regel wird TfL nur noch 13-15% der Vorkrisenanzahl an Passagiere befördern können. Das bedeutet eine Reduktion um 85%.
Offizielle Mittelung von Transport for London (TfL) zur neuen Planung
An der Oberfläche plant die Stadtverwaltung zusammen mit TfL die Fahrradkapazitäten auf den Straßen in Central London radikal zu erhöhen. Die Stadt erwartet nach dem Lockdown eine Verzehnfachung des Fahrradverkehrs und fünfmal mehr Fußgänger auf den Straßen der britischen Hauptstadt.
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Für die Vermarktung der digitalen und traditionellen Werbeträger in der Tube sind diese Pläne ein bis vor wenigen Wochen nicht ansatzweise vollstellbares Horrorszenario. 85% weniger Fahrgäste lassen jede Geschäftsplanung Makulatur werden. Der einst lukrativste Out of Home Vertrag weltweit ist unter den neuen Rahmenbedingungen kaum noch etwas wert.
Für den derzeitigen Rechteinhaber Global (ehemals Exterion) war der bisherige Rückgang der Fahrgäste schon dramatisch. Der Ausblick auf die nun neue Normalität wirft andere Probleme auf. Die Mindestzahlungen werden in Abstimmung mit der TfL sicherlich angepasst, die Displays, Projektoren und Screens sind im Eigentum der TfL. Somit muss Global wenigstens nicht die Kapitalkosten und den Unterhalt des DooH-Netzwerks zahlen.
Welchen Zeitraum TfL für das oben skizzierte Szenario plant, ist nicht bekannt. Auch etwaige politischen Komponenten zwischen den Zeilen sind nicht auszuschließen – Londons Bürgermeister Sadiq Khan ist ein erklärter Gegenspieler zu Premierminister Boris Johnson. In jedem Fall ist die neue Realität von TfL atemberaubend, freuen werden sich JCDecaux, Clear Channel und Co die sich ein Großteil der Werberechte auf der Straßenebene in London teilen.