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Gibts das auch in praktisch?

Live-Streaming-Boom in China

Die Live-Streaming-Szene in China wächst unaufhaltsam, besonders große Marken und Unternehmen nutzen den Trend, um neue Produkte vorzustellen. Das Publikum verteilt sich dabei über viele Plattformen und Kanäle, die aber allesamt gleichzeitig beim Stream live mit Content versorgt werden müssen. Kurios sieht das 'Livestream-Board' aus, das wir auf sozialen Kanälen entdeckten. Geht das nicht auch praktischer/hübscher? (mit Video)
Ein chinsischer Streamer wird von einem Board mit Smartphones begleitet, die das Videofeed auf verschiedene Kanäle und Plattformen übertragen – unschön und unpraktisch (Foto: Screenshot)
Ein chinsischer Streamer wird von einem Board mit Smartphones begleitet, die das Videofeed auf verschiedene Kanäle und Plattformen übertragen – unschön und unpraktisch (Foto: Screenshot)

Douyin, Kuaishou, Toutiao, WeChat – Das sind nur einige der Streaming- und Videosharing-Plattformen, die den Alltag vieler Chinesen täglich begleiten. Auf Douyin – hierzulande unter seinem internationalen Namen TikTok wohl besser bekannt – und Co sind allerdings nicht nur tanzende Teenies und DIY-Tutorials zu sehen, viele Unternehmen nutzen die Plattformen inzwischen für Werbung. Und das überaus erfolgreich. Besonders Livestreaming erfährt gerade einen Boom und wird von allen großen E-Commerce-Unternehmen Chinas eingesetzt. In diesem Jahr werden sich die Einnahmen aus dem Livestreaming-E-Commerce laut iiMedia Research voraussichtlich auf 961 Milliarden RMB (135 Milliarden US-Dollar) verdoppeln.

Herausforderung Technik

Ob Baumaterial, Nudeln, Beautyprodukte oder frisches Gemüse, über Livestreaming wird derzeit in China eigentlich alles verkauft. Doch eine große Herausforderung stellt die Technik: Influencer müssen ihre Fans auf allen Kanälen über die verschiedenen Plattformen hinweg, teilweise auf mehreren Accounts pro Streaming-Anbieter gleichzeitig, simultan mit Live-Content versorgen. Weder die unzähligen Apps selbst, noch Drittanbieter bieten dabei eine praktische Lösung zum Simulcast, also wird improvisiert mit ‚Live-Streaming-Boards‘. Der Streamer zieht das Gestell, an denen dutzende von Smartphones montiert sind – alle in verschiedenen Accounts eingeloggt am streamen – hinter sich her. Unhandlich, unschön und nur wenig praktisch.

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Die Vorteile des Streamings liegen allerdings auf der Hand: über das Produkt und seine Anwendung wird umfangreich aufgeklärt, digital von Mensch zu Mensch mit Feedback, oft auf unterhaltsame Art. Auch locken Livestreams, ob vom gesponsorten Influencer oder dem Verkaufs-Team vom Shop gegenüber durchgeführt, gerne mit Gutscheinen, Sofortverkäufen, Rabatten oder Geschenken, mit Erfolg. Das Stream-Shopping von Alibaba, Taobao Live, erlebte im Februar 2020 einen 7-fachen Anstieg der erstmaligen Geschäftskunden, während Live-Streaming-Sitzungen auf Pinduoduo, einer E-Commerce-Plattform, um das 5-fache anstiegen.

Allerdings kann man sich nur schwer vorstellen, sollte der Streaming-Boom auch hierzulande ausbrechen, dass Shop-Mitarbeiter bei uns bald von solchen Monster-Boards verfolgt werden könnten. Zeit für smarte plattformübergreifende Lösungen. Wir warten gespannt.