Mit 494,3 Millionen Bruttofranken CHF (ca. 461,1 Mio. Euro) schrammt der Schweizer Werbemarkt im September nur knapp an der 500-Millionen-Marke vorbei. Nach dem Sommerloch zeigt die Kurve damit erstmals wieder steil nach oben – 135,6 Millionen CHF mehr respektive 37,8% Steigerung im Vergleich zum Vormonat August. So die aktuellen Zahlen des Züricher Marktforschungsinstitutes Media Focus.
Im Vorjahresvergleich bleibt die Bilanz jedoch ernüchternd. Alle Mediengruppen, mit Ausnahme von Out-of-Home, liegen weiterhin deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück. In Anbetracht der steigenden Infektionszahlen und der steigenden Verunsicherung, bleibt abzuwarten wie sich der Markt entwickelt. Insgesamt beläuft sich der Bruttowerbemarkt 2020 (YTD) auf 3,5 Milliarden CHF – ein Minus von 16,1% im Vergleich zum Vorjahr.
Out-of-Home setzt mit einer erneuten Steigerung von 8,9% im Vorjahresvergleich eine weitere Duftmarke. Insbesondere Digital Out-of-Home verzeichnet, wie bereits vor dem Corona bedingten Einbruch im April und Mai, durchgängig hohe Wachstumsraten. Im Vergleich zum September 2019 liegt diese bei +42,5%. Aber auch analoge Out-of-Home Werbung legt weiter zu, wenn auch auf niedrigerem Niveau (September: +2,7%; August, +14,9%). Betrachtet auf das gesamte Jahr kommt aber auch Out-of-Home noch nicht an die Zahlen des Vorjahres heran und büsst 8,8% ein.
Im Vorjahresvergleich wächst nur ein Drittel der Branchen: im September können 7 von 21 Branchen den Umsatz im Vorjahresvergleich steigern. Die Detailhandelsbranche, welche nicht nur 3 der 10 Top Werbungtreibenden, sondern auch das Top Produkt in diesem Monat stellt, verzeichnet mit rund 30 Prozent den höchsten prozentualen Zuwachs und bleibt ytd die werbedruckstärkste Branche.
In der Monatsansicht ist es jedoch die Nahrungsmittelbranche, welche trotz Rückgang verglichen zu 2019 (-7,2%) die Pole Position einnimmt. Prozentual am drittstärksten wächst Digital und Haushalt (+25,1%). Auch Tabakwaren (+15,1%), Pharma & Gesundheit (+14,8%) sowie Initiativen & Kampagnen (+13,4%) und Kosmetik & Körperpflege (+12,9%) wachsen im zweistelligen Bereich.
Für die Event-Branche sowie Tourimus und Gastronomie sieht es nach wie vor düster aus. Bleibt zu hoffen, dass es auch hier bald wieder bergauf geht.