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invidis Interview Sharp NEC

„Eine spannende Zeit liegt vor uns“

Zum Monatsbeginn wurde das Joint Venture zwischen Sharp und NEC Display Solutions rechtlich vollzogen. Warum bis auf einen neuen Namen vieles erstmal beim Alten bleibt erklärte Stefanie Corinth, SVP Sales EMEA,im invidis Interview – und erzählt, wie das Jahr bisher lief.
Stefanie Corinth von Sharp NEC im invidis Interview (Foto: Sharp NEC)
Stefanie Corinth von Sharp NEC im invidis Interview (Foto: Sharp NEC)

„Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix“ – So oder ähnlich können die bisherigen Veränderungen bei der ehemaligen NEC Display Solutions zusammengefasst werden. Seit dem ersten November firmiert die Digital Signage-Sparte von NEC als „Sharp NEC Display Solutions“, kurz SNDS. Außer dem Logo auf der Website hat sich aber augenscheinlich nichts geändert.

„Die Genehmigungen des im Frühjahr verkündeten Joint Ventures zwischen Sharp und NEC zogen sich länger hin als ursprünglich geplant“, erklärt Stefanie Corinth im invidis Interview. Bereits seit September ist Corinth in der Rolle als SVP Sales für den Vertrieb von jetzt SNDS in der ganzen EMEA-Region zuständig. „Weltweite kartellrechtliche Freigaben dauern in Pandemie-Zeiten eben länger als sonst“, sagt Corinth. „Aber wir freuen uns jetzt, dass es endlich losgeht. Eine spannende Zeit liegt vor uns!“.

Im März hatten sich die beiden Konzerne auf ein Joint Venture der NEC Display Solutions mit Sharp geeinigt. Am neuen Joint Venture hält die Foxconn-Tochter Sharp 66%, die NEC Muttergesellschaft den verbleibenden Teil. Der Wettbewerbsdruck im LCD- und LED-Business insbesondere durch chinesische Hersteller hat in den letzten Jahren immens zugenommen. Selbst Samsung Display – weltweiter Marktführer im Displaygeschäft – zieht sich zum Jahresende aus der Produktion von LCD-Panels zurück. Samsung Electronics wird somit, wie auch NEC zukünftig, LCD-Panels von Wettbewerbern beziehen müssen.

Die Größe des Unternehmens spielt beim Komponenten-Einkauf eine entscheidende Rolle. „Hier liegt jetzt eine der großen Stärken der Sharp NEC Display Solutions nun kombinierten Sharp-NEC. Als Joint-Venture erhalten wir erheblich bessere Einkaufskonditionen“, betont Corinth. Neben Kosteneffizienz steht bei SNDS aber auch das erweiterte Lösungsportfolio im Vordergrund. „Unsere Lösungsangebote ergänzen sich hervorragend. Unsere Kunden erhalten künftig zusätzlich Zugriff auf Sharps 8K, 5G und IoT-Technologiekompetenz. Gemeinsam sind wir so insbesondere im Bereich neuer Technologien wettbewerbsfähiger.“

 

NEC-Stand auf der ISE 2020 (Foto: invidis)
NEC-Stand auf der ISE 2020 (Foto: invidis)

Große Gemeinsamkeiten zwischen Sharp und NEC bestehen bereits im Marktzugang: „Wir liefern Digital Signage und ProAV-Lösungen ausschließlich indirekt über unsere Partner und unser Netzwerk. Unsere gemeinsamen Kunden stehen im Mittelpunkt – weltweit mit vereinheitlichten Konditionen und Servicekonzepten.“

Das Jahr 2020 hat dabei für SNDS seit Ankündigung des Joint Ventures besser entwickelt, als zwischenzeitlich befürchtet. „Unsere Partner konnten den ersten Lockdown nutzen, um Projekte der öffentlichen Hand wie etwa in Museen und Universitäten zu installieren. Zudem ziehen seit Mai die Anfragen wieder spürbar an“ sagt Corinth. „Wie sich allerdings der zweite Lockdown auswirkt, können wir noch nicht sagen. Dazu ist es noch zu früh. Aber die einzelnen Märkte in EMEA entwickeln sich bereits das ganze Jahr über sehr unterschiedlich. Wir werden sehen, wo wir in ein paar Wochen stehen.“