Eigentlich spricht vieles für ein Feuerwerksverbot zu Sylvester: bessere Luft, weniger Lärm, der besonders Haustiere stresst und weniger Verletzte durch Raketen und Böller. Gerade letzter Punkt geht in diesem Jahr auch zugunsten der Ärztinnen und Pfleger in den Kliniken, die in der Pandemie ohnehin an der Belastungsgrenze arbeiten. Sich auch noch um Feuerwerksverletzungen kümmern müsse ja nicht auch noch sein, so die Stimmen der Befürworter eines Verbots. Die Niederlande etwa haben bereits sämtliche Privatfeuerwerke verboten, um die Kliniken zu entlasten.
Update vom 24.11.
Die Regierungschefs der 16 deutschen Bundesländer haben in der Feuerwerksdebatte entschieden: An Silvester wird es zumindest keine öffentlichen Feuerwerke geben. Auch auf belebten Plätzen und Straßen sei die Verwendung von Pyrotechnik untersagt, um größere Gruppenbildungen zu vermeiden, wie die SZ schreibt. Ein Verkaufsverbot für Böller selbst soll es allerdings nicht geben. Der Beschluss ist Teil des Maßnahmenpakets zum verlängerten Lockdown im Dezember bis Neujahr.
Die Alternative wenn es in den Städten nicht rauchen und knallen darf sind Lightshows. Wie etwa in China zu Sylvester, aber auch häufig bei Events zu sehen. Hier werden Laser, LED-Drohnen und auch LEDs an Gebäudefassaden zu beeindruckenden Spektakeln kombiniert.
So auch in Schottland, wo heute Abend eine spezielle Dronenshow präsentiert wird
Oder wie in Shanghai
VW feierte auch beispielweise letztes Jahr die Vorstellung seines Elektrofahrzeugs ID.3 – der jetzt erst vor wenigen Tagen launchte – mit leuchtenden Drohnen. Diese formierten sich zu Texten oder zeigten 3D-Modelle des Fahrzeugs.
Was die Drohnentechnologie sonst an beeindruckenden Lichteffekten erzeugen kann zeigt auch dieses Video eines aktuellen Weltrekords für die meisten unbemannten Luftfahrzeuge (UAVs) gleichzeitig. Shenzhen Damoda Intelligent Control Technology Co. schickte 3051 Drohnen für eine fantastische Show in Himmel.
Man sollte allerdings bedenken, dass großangelegte Lightshows ebenfalls für belastende Lichtverschmutzung sorgen. Die Debatte drehte sich übrigens nur zum Teil um den Sinn eines Feuerwerksverbots. Die Frage ist nämlich auch, ob es denn überhaupt durchgesetzt werden kann, denn: das Sprengstoffrecht ist Bundessache. So können Städte zwar das Knallen in ihren Innenstädten durchaus reglementieren, ein allgemeines Verbot muss aber die Regierung entscheiden – wie sie es ja nun getan hat, siehe Update.
Ob die Städte sich jetzt vielleicht auch noch kurzfristig nach Silvester-Alternativen zu Raketen wie etwa LED-Drohnen umsehen? Ein leuchtendes Neujahr wäre ja doch auch etwas schönes, finden wir.
Update 31.12.: Das Regulierungschaos konnte nicht gelöst werden, jede Stadt hat für heute Abend ihre eigenen Regelungen erlassen. Allen gemein ist der Wunsch auf Feuerwerk heute zu verzichten. Für alle Fans einen richtigen Feuerwerks empfehlen wir das folgende Video aus Sydney von heute. Dort hat wegen der Zeitverschiebung das neue Jahr schon begonnen.