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Lieferengpässe

Alles wird knapp - nicht nur Displays und PCs

Die Verfügbarkeit von Digital Signage Displays und Media Player hat sich in den vergangenen sechs Wochen nochmals spürbar verschlechtert. Große Displaybestellungen werden nur in Kleinstmengen ausgeliefert. Jetzt verzögern sich auch Baustellen und Umbaumaßnahmen wegen fehlendem Baumaterial. Für die Digital Signage Branche wird der Sommeraufschwung zum Ende der Pandemie zum Zitterspiel.
Die Lieferkette ist ins stocken gekommen (Foto: Tom Fisk / Pexels)
Die Lieferkette ist ins stocken gekommen (Foto: Tom Fisk / Pexels)

Zur Zeit warten Integratoren europaweit auf die Auslieferung von Tausenden von Digital Signage Displays. Projekte können nicht ausgerollt werden, Stores nicht eröffnet und DooH-Netzwerke nicht erweitert werden. Gerade jetzt wo die Nachfrage wieder beginnt spürbar anzuziehen. Einige Displayhersteller vertrösten Kunden, dass es im Herbst besser werden könnte, andere schweigen komplett. Mediaplayer sind weiter verfügbar, aber oft nicht in der gewünschten Konfiguration. Doch nun erreichen weitere schlechte Nachrichten die Digital Signage Branche.

invidis Hintergrund

Hamstern und Strategiewechsel – einige Digital Signage Integratoren Hamstern seit Frühjahr Displays in der Hoffnung wenigstens etwas geliefert zu bekommen. Oder mit Displays und Mediaplayer „auf Lager“ bei Ausschreibungen einen strategischen Vorteil zu bekommen. Andere überprüfen ihre Digital Signage und DooH Touchpoint-Strategie und setzen kleinformatigere Displays ein. Ein frustrierter DooH-Netzwerkbetreiber zu invidis: „Wir bekommen seit Wochen nicht ausreichend großformatige Screens, jetzt passen wir unser DooH-Konzept an. Wir setzen auf Alternativen – neue Screengrößen und neue Locations.“

Neubau und Umbauprojekte verschieben sich, einige Baumaßnahmen werden komplett gestrichen mangels Verfügbarkeit von Baumaterial bzw. immensen Kostensteigerungen von Holz, Plastik und Metall. Die Kosten für Holz (OSB-Spanplatten) sind seit September 2020 um 70% gestiegen und die Preise für Styropor haben sich bereits verdoppelt. So berichten es das Ifo-Institut und die Baustoffplattform Bobbies. Der weltweite Aufschwung nach der Pandemie und die damit verbundene gleichzeitige Anlaufen der Nachfrage führt zu erheblichen Engpässen die nach Einschätzung von Fachleuten das Potential, die Baustellen im Sommer zum Stillstand zu bringen.

Lieferengpässe: „Die Lieferketten sind nachhaltig ins Stocken geraten“

Baustofflieferanten folgen einer ähnlichen Strategie wie Displayanbieter: bestehende Bestellungen werden nur in kleinen Mengen ausgeliefert, während neue Bestellungen nur noch für kleine Stückzahlen akzeptiert werden. Unternehmen bleibt nichts anderes übrig als bei verschiedenen Anbietern zu stückeln oder alternative Produkte einzusetzen.

Andere Integratoren und Bauherren beginnen zu hamstern, Klopapier lässt grüßen. Damit verschärft sich die Knappheit am Markt, die Preisen steigen und auch die Lieferzeiten steigen deutlich an. Eine Verbesserung der Situation ist in den kommenden Monaten nicht zu erwarten. Der langersehnte Aufschwung kann sich damit in den Herbst/Winter verschieben.

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