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Lieferengpässe

Transportketten weiterhin gestört

Geschlossene Häfen, verspätete Fracht: Weiterhin ist die globale Supply Chain nachhaltig gestört. Vor allem ein Ereignis traf den Schiffsverkehr in den vergangenen zwei Monaten hart.
Nach Experten wird sich der Lieferschiffsverkehr dieses Jahr nicht mehr komplett erholen. (Symbolbild, Foto: Andy Li/Unsplash)
Nach Experten wird sich der Lieferschiffsverkehr dieses Jahr nicht mehr komplett erholen. (Symbolbild, Foto: Andy Li/Unsplash)

Der globale Lieferverkehr ist weit von einer Rückkehr zur Normalität entfernt. Staus in Häfen sind weiterhin an der Tagesordnung. Die gesamte Lieferkette leide unter einem „dramatischen Kapazitätsmangel“, sagte Bob Biesterfeld, CEO von C.H. Robinson Worldwide, einem der weltgrößten Frachtmakler, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dies umfasse aufgrund der unübersichtlichen Situation nicht nur Schiffe, sondern auch zum Beispiel LKWs. Die Situation werde sich bis zum chinesischen Neujahrsfest im Februar 2022 nicht entspannen.

Wie invidis berichtete, betreffen die Unterbrechungen der Lieferketten auch viele Digital Signage-Unternehmen.

Lieferengpässe: „Keiner weiß wann neue Ware kommt“

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel, das mit dem Kiel Trade Indicator den weltweiten Schiffsverkehr beobachtet, gab in einem heutigen Update leichte Entspannungen bekannt, aber keine echte Erholung: „Der weltweite Güterhandel hat im Juli eine verhaltene Entwicklung gezeigt. Aber zumindest signalisiert der Kiel Trade Indicator, dass sich der Handel mit China nach dem Abbau von Schiffsstaus vor den dortigen Häfen tendenziell stärker als gedacht erholt.“ Der Außenhandel in Deutschland, der EU insgesamt und den USA falle leicht schwächer aus, als es noch vor zwei Wochen zu erwarten war. „Das globale Containerschiffnetzwerk läuft weiterhin unrund“, fasst das Institut zusammen.

Die Evergiven ist nicht der größte Faktor

Das Bild des im Suez-Kanal steckengebliebenen Frachters Evergiven dominierte die Medien und ist bis heute Sinnbild für die Lieferkrise. Doch die Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie sind weiterhin ein bestimmender Faktor. So ermittelte der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in einer Umfrage unter 166 deutschen Unternehmen, dass die coronabedingte Schließung des südchinesischen Handelshafens Yantian im Mai schwerere Beeinträchtigungen hervorgerufen hat als die Blockade des Suez-Kanals im März (invidis berichtete). „Denn die Teilschließung von Yantian hat mehr Container betroffen als die Blockade im ägyptischen Schifffahrtskanal“, kommentiert der Verband.

Lieferengpässe: Mega-Stau bremst Digital Signage Transportkette

Die schwierige Liefersituation bereitet vor allem Elekronik-Unternehmen in Deutschland Probleme. Bei einer Umfrage von Reichelt Elektronik gaben 95 Prozent der Befragten an, dass es aufgrund von Lieferengpässen seit Beginn 2020 zu Produktionsstillständen in ihrem Unternehmen kam. Gründe seien verspätete Lieferungen oder fehlende Komponenten. 41 Prozent der Unternehmen mussten einen Produktionsausfall von mehr als einen Monat in Kauf nehmen.

Zudem bestätigten 39 Prozent, dass die Preise für bestimmte Komponenten deutlich angestiegen waren.

Lieferengpässe: „Die Lieferketten sind nachhaltig ins Stocken geraten“

 

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