Xplace hatte in den vergangenen Jahren einige Herausforderungen zu meistern. Die Krise bei Media Markt Saturn inklusive Marktaustritt, Verkauf und Schließung von hunderten von Filialen hat auch xplace spürbar getroffen. Die Göttinger Digital Signage-Experten mussten die Organisation auf die veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Damit einher ging auch der Rückzug aus einigen internationalen Märkten. Trotzdem ist xplace neben der DACH-Region in Spanien und der Türkei mit Tochtergesellschaften und in den meisten europäischen Ländern weiterhin mit Service- oder Vertriebsniederlassungen vertreten.
Um Kosten zu optimieren und Synergien zu nutzen, werden nun Backoffice-Services von der Mutter in Ingolstadt bezogen – das ist kostengünstiger als sie selber zu unterhalten. Heute verfügt xplace über gut 100 Mitarbeiter, die einen Umsatz von circa 15 Millionen Euro erwirtschaften. Neu ist auch das Management, das seit dem Ausscheiden von Marco Wassermann im März 2021 aus Frank Hagemann und dem langjährigen Accenture-Berater Stephan Lange besteht. Stephan Lange ist in Doppelfunktion weiterhin auch Vice President Technology MediaSaturn IT Services GmbH.
Marco Wassermann abgelöst: xplace mit neuer Geschäftsführung
Doch nicht nur organisatorisch stellt sich xplace neu auf. Auch das Digital Signage- und Retail-Tech-Lösungsportfolio wird optimiert. Im Fokus stehen cloudbasierte Lösungen rund um die Multichannel-Vernetzung und Retail Media. Die Göttinger bauen auf ihre langjährige Expertise bei PoS-Technologie, Daten und Digital Signage und sehen sich für Retail-Media-Projekte gut aufgestellt. Während heute etwa die Hälfte der Umsätze mit der Konzernmutter abgewickelt werden, soll mit der Stärkung des Drittkundengeschäfts die Abhängigkeit weiter reduziert werden. Zu den größten Drittkunden von xplace zählen zum Beispiel Miele, WMF, Thalia und Intersport. Viele weitere Drittkunden sollen folgen.
Im invidis-Gespräch geben sich Lange und Hagemann sehr zuversichtlich bezüglich der Neuausrichtung. Der Hauptgesellschafter Media Markt Saturn hat xplace volle Unterstützung für den Umbauprozess zugesagt. Dafür sollen im kommenden Jahr auch wieder zahlreiche neue Mitarbeiter eingestellt werden.
invidis Kommentar
Xplace möchte wieder in die Top-Liga der Digital Signage-Anbieter aufsteigen, eine Rolle die sie in den letzten Jahren verloren haben. Ein Verkauf des Unternehmens steht zur Zeit nicht zur Debatte. Ganz im Gegenteil: Man will wieder angreifen und Drittkunden gewinnen. Dafür setzt das neue Management auf hauseigene datenbasierte Digital Signage- und Retail-Tech-Lösungen, die stationären Handel und eCommerce verbinden. Wenn es nach Stephan Lange und Frank Hagemann geht, ist mit xplace bei großen Ausschreibungen wieder zu rechnen.