Digital Signage

Umdasch Digital konsolidiert deutsche Standorte

Umdasch Digital Retail konzentriert sein deutsches Digital Signage-Geschäft künftig am Standort Duisburg, der gemeinsam mit dem Lifestyle-Team des Unternehmens betrieben wird. Der ehemalige Gründungsstandort von umdasch Seen Media im rund 100 Kilometer entfernten Aachen wird geschlossen. Ergänzt wird das deutsche Team von jenen im österreichischen Linz und Wien.
Impression aus dem umdasch Innovationshub in Duisburg (Foto: Umdasch)
Impression aus dem umdasch Innovationshub in Duisburg (Foto: umdasch)

Die Pandemie bringt auch in der Digital Signage-Branche sichtbare Veränderungen. Viele Integratoren und Displayanbieter haben in den vergangenen zwei Jahren seit Ausbruch der Pandemie die Mitarbeiterdecke geräuschlos reduziert. Andere überleben mehr schlecht als recht dank staatlicher Pandemieunterstützung und großzügigen Ausnahmereglungen im Insolvenzrecht. Der Ladenbaukonzern umdasch The Store Makers setzt dagegen auf eine klare Restrukturierung beim deutschen Tochterunternehmen umdasch Seen Media mit Kündigungen und der Fokussierung auf einen Standort.

Silvio Kirchmair, CEO von umdasch The Store Makers, dazu im Gespräch mit invidis: „Die nach wie vor nicht überstandene Corona-Pandemie hat für uns spürbar auch bedeutet, dass viele Marketing-Budgets gekürzt wurden. Große Digital Signage-Projekte, insbesondere dann, wenn der Return on Investment nicht sehr kurzfristig ableitbar war, wurden angepasst oder verschoben. Die Nachfrage kehrt langsam zurück, für 2022 erwarten wir ein sehr gutes Jahr. Dennoch ist es ein Gebot der Stunde, die eigenen Kosten- und Kompetenzstrukturen auf Effektivität und Effizienz zu trimmen. Wir haben uns daher entschlossen, unsere digitalen Kapazitäten für Deutschland in Duisburg zu konzentrieren und den rund 100 Kilometer entfernten Standort in Aachen bis Mitte 2022 zu schließen. Wir bedauern den Verlust von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sehen diesen Schritt aber als erforderlich an, um wieder fokussiert in Kompetenz und Leistungsfähigkeit investieren zu können.“

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Strategische Neuausrichtung in Duisburg

Parallel zu diesen Maßnahmen schlägt umdasch Digital Retail eine strategische Neuausrichtung ein. So werden Investitionen in den Ausbau der erfolgreichen Digitalagentursparte, in die Entwicklung der umdasch Experience Platform – einer zentralen Middleware für alle digitalen Touchpoints am POS – und in die Erweiterung des sensorbasierten IoT-Ladenbaugeschäfts getätigt.

Die Konzept- und Projektmanagement-Teams werden die namhaften Kunden in Deutschland von Duisburg aus sowie von Linz und Wien aus betreuen. Im Schulterschluss mit den Lifestyle-Architekten von umdasch soll dabei der gemeinsame deutsche Standort in Duisburg in Zukunft gestärkt werden.

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Zweistelliges Wachstum 2022

Zukünftig will sich umdasch Digital Retail zunehmend auf Großkunden fokussieren, um die Ladenbaukompetenz, gepaart mit Digital-Skaleneffekten, zu nutzen. In den vergangenen Wochen konnten Millionenaufträge gewonnen werden. Für 2022 erwartet umdasch Digital daher ein zweistelliges Umsatzwachstum. Neben klassischen Digital Signage-Lösungen setzt umdasch auch auf große ESL-Projekte, wie den europäischen Rollout bei Jysk (Dänisches Bettenlager).

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invidis Kommentar von Florian Rotberg

Die strategische Entscheidung, dass ein Ladenbau-Anbieter wie umdasch einen Full-Service Digital Signage-Integrator wie Seen Media übernimmt, ist weiterhin absolut richtig. Store Design und Shopfitting ist heute ohne digitale Integration nicht mehr möglich. Customer Journeys werden nicht nur Omni-Channel-übergreifend geplant, sondern müssen auch von solchen Experten geplant, gebaut und betrieben werden.

Auch ergänzen sich die Geschäftsmodelle ideal: Während Ladenbau-Infrastruktur nur alle 8 bis 10 Jahre erneuert wird, erzeugen digitale Geschäftsmodelle monatlich wiederkehrende Umsätze. Und nicht zu unterschätzen – monatlichen Kundenkontakt und dank Content-Produktion auch einen strategischen Lock-in.

Doch lief die Integration von Gundlach Seen Media in die umdasch The Store Makers aufgrund von Belastungen aus deren Vergangenheit nicht reibungsfrei. So hatte die Seen Media bereits eine Übernahme in einen Konzern hinter sich. Außerdem  musste nach der Übernahme durch umdasch erstmal die von Gundlach eingebrachte DS-Unit in Hamburg abgewickelt werden. Und dann mussten die unterschiedlichen Kulturen eines Konzerns mit Historie im Ladenbau und jene einer inhabergeführten Technik-Agentur in Aachen und Düsseldorf vieles voneinander lernen. Dass es bei Übernahmen und Integrationen „menschelt“, ist nicht selten der Fall, doch vieles scheint von außen betrachtet oft vermeidbar.

Die schmerzliche Restrukturierung und die damit einhergehende Neuausrichtung ist unter dem Strich konsequent und ein notwendiger Schritt. Vollintegriert in die Planungs- und Projektmanagement-Prozesse des Ladenbaukonzerns kann umdasch nun seinen Kunden Architektur, Technik und Content aus einer Hand anbieten. Der Fokus liegt damit auch bei Digital Signage vermehrt auf hochskalierbaren Retailprojekten.

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