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invidis Jahreskommentar 2021/2022

Rudolf Sosnowsky | Hy-Line

Zwischen Pandemie und Engpässen: Warum Spracheingabe einen Boom und der Infrarot-Touchscreen eine Renaissance erleben könnte, erläutert Rudolf Sosnowsky, CTO von Hy-Line, im invidis Jahreskommentar.
Rudolf Sosnowsky, CTO von Hy-Line, im invidis Jahreskommentar 2021/2022 (Foto: HY-LINE)
Rudolf Sosnowsky, CTO von Hy-Line, im invidis Jahreskommentar 2021/2022 (Foto: HY-LINE)

Im Jahr 2021 setzte sich die pandemische Situation fort, die einen Großteil des vergangenen Jahres prägte. Schnell wurde klar, dass dies eine Herausforderung für alle HMI-Technologien wird. Denn Menschen interagieren ständig mit Technologien und Maschinen, vom Kaffeevollautomaten bis zur hochkomplexen Fertigungs-Maschine.

invidis Jahreskommentare: Digital Signage & DooH 2021/2022

Mit dem seit 2018 entwickelten „HMI 5.0“-Ansatz konnte Hy-Line dafür schnell Lösungen bereitstellen: Über die klassische Display-Touchscreen-Lösung hinausgehend zeigten wir, dass mit berührungsloser Eingabe durch Infrarot-Touchscreens, holografischen Terminals und der Sprachsteuerung Geräte in der Öffentlichkeit und im industriellen Umfeld schnell und sicher bedient werden können.

Bedienung durch Spracheingabe

Während die Sprachsteuerung bereits in vielen Privathaushalten durch die Vernetzung verschiedener Geräte zum „Smart Home“ etabliert ist, war die Industrie lange Zeit zurückhaltend. Erst die Offline-Sprachsteuerung zeigte dort einen neuen Lösungsweg auf, weil Daten lokal und vertraulich gehalten werden, die Netzabdeckung keine Rolle spielt und eine jahrelange Verfügbarkeit unabhängig von einem Provider gegeben ist. So kann eine Maschine nicht nur berührungslos bedient werden; Kunden erkannten auch den Vorteil, dass sich der Bediener nicht unmittelbar vor dem Operator Panel befinden muss, um eine Aktion auszulösen. Man stelle sich den Einrichter vor, der mit zwei ölgetränkten Händen Parameter am Bedienterminal ändern muss!

Der Infrarot-Touchscreen ist zurück!

Die Pandemie sorgte auch für eine Renaissance des Infrarot-Touchscreens: Bei ihm muss nur ein Lichtstrahl unterbrochen werden, man braucht keine Oberfläche zu berühren. In Kombination mit einer 3D-Platte wird die Bedienoberfläche freischwebend in die Luft projiziert und die „Berührung“ durch den IR-Touchscreen detektiert. Neben der Faszination des Effekts ist dies für Kunden eine Möglichkeit, ein hygienisch einwandfrei bedienbares Gerät zu bauen. Besonders dort, wo in kurzer Zeit viele Personen das Gerät bedienen möchten, ob die Ruftaste eines Aufzugs, einen Ticket- oder Geldautomaten oder auch die Kaffeemaschine in der Autobahnraststätte, ist diese Lösung sehr attraktiv. Gleichzeitig ist dies eine Lehrstunde für die Entwicklung eines auch für berührungslose Interaktion geeigneten User Interfaces: Wo der Finger nicht auf den Touchscreen gelegt werden kann, müssen die Bedienflächen größer ausfallen.

Engpässe bei der Beschaffung umgehen

Die Bauteile-Verknappung traf auch uns mit deutlich verlängerten Lieferzeiten und nicht verfügbaren Displays, auf die Kunden dringend warteten. In Zusammenarbeit mit einem Hersteller konnten unsere Display-Spezialisten einem Kunden aus der misslichen Situation helfen, wo ein kleines – fehlendes – Display dafür sorgte, dass eine große Maschine nicht ausgeliefert werden konnte. Die Lösung: Wir haben den Display-Controller auf dem Glas durch ein anderes Modell ersetzt. Der Hersteller passte das Display nach der Maßgabe „Form fits Function“ auf die Abmessungen des alten an, und der Kunde konnte nach einer kleines Software-Anpassung seine Maschine ausliefern.

Nach der Krise ist vor der Krise

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass das vergangene Jahr uns vor viele verschiedene Herausforderungen stellte, von denen einige zum Überdenken der Strategie führten, andere jedoch einen Aufschwung gaben. Hy-Line wird das Jahr mit einem guten Ergebnis abschließen können und die gewonnenen Erkenntnisse in Projekte im neuen Jahr einfließen lassen.

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