Concept International konnte marktgegebene Herausforderungen wie die aktuelle Chip-Knappheit erfolgreich umschiffen und schloss das Jahr 2021 erneut mit einem Wachstumsplus von mehr als 20 Prozent ab. Wir profitierten von den ersten erfolgreichen LED-Display-Projekten, beispielsweise am Flughafen München, und von einigen Stückzahlenprojekten mit Windows-basierten Playern für Whiteboards im Bereich Education.
Die Nachfrage nach Android-getriebenen Digital-Signage-PCs war in 2021 weiter ungebrochen, auch wenn wir wegen coronabedingter Verschiebungen in diesem Jahr rund ein Drittel weniger Player mit Android verkauft haben als 2020. Aufgrund ihres niedrigen Einstiegspreises kommen die Rechner auch für Einsatzbereiche infrage, wo man früher zweimal nachdachte. Gleichzeitig ist das Android-Betriebssystem gerade für flüssige Videodarstellung extrem leistungsfähig und alle Digital Signage-Softwarehäuser docken mittlerweile softwareseitig auch an Android an. Ich denke, dieser Trend wird sich 2022 fortsetzen und die Stückzahlen werden wieder deutlich anziehen.
Education-Markt als Wachstumstreiber
Im Schulbereich sind die Digitalpakt-geförderten Projekte nun endlich ausgeschrieben und unsere Partner gewinnen laufend Ausschreibungen. Das hat dazu geführt, dass unser Umsatz mit Windows-Systemen im vergangenen Jahr noch einmal deutlich gestiegen ist, beispielsweise mit dem Giada PC610, den wir vor allem im Education-Bereich, etwa in digitalen Whiteboards einsetzen. Durch flexible Bestückung mit verfügbaren CPUs hier in München konnten wir generell immer lieferfähig bleiben – mit nur minimalen zeitlichen Verzögerungen, trotz der Chip- und CPU-Knappheit.
Genau hier sehe ich auch für 2022 einen großen Treiber: Schulen können sich endlich fürs digitale Lernen ausrüsten. Unternehmen müssen pandemiebedingt hybride Meeting-Möglichkeiten für ihre Mitarbeiter schaffen.
Analytics-PCs gewinnen an Fahrt
KI-basierte Analysetechnologien ziehen mehr und mehr auch in Digital-Signage-Szenarien ein – getrieben auch durch eine Halbierung des Preises für entsprechende PCs. Werbeinhalte in Banken oder Supermärkten werden anhand biologischer Merkmale individuell ausgespielt. Über hochauflösende Kameras erfasst die Software Variablen wie Körperhaltung, Alter, Geschlecht und Verweildauer, um so Korrelationen selbstständig zu finden und entsprechend in künftigen Ausspielungen zu berücksichtigen. Die Bildanalyse erfasst beispielsweise: „Drei Frauen, circa 35 bis 45 Jahre, stehend, zwei Männer, circa 25 bis 35 Jahre, vorbeilaufend und ein Kind, stehend“. Demensprechend veranlasst die Software die Ausspielung eines Werbeclips für Zielgruppe Frau, 35 bis 45 und beobachtet, ob die Verweildauer – sprich: das Interesse am ausgespielten Werbeclip – dadurch steigt.
Ich sehe KI-basierte Ausspielszenarien definitiv als Trend und Wachstumsfaktor für 2022, bieten diese Technologien doch besondere Möglichkeiten der zielgruppenoptimierten Werbung und Individualisierung, wie es sie bisher nicht gab. Im Hintergrund braucht es leistungsstarke Digital-Signage-PCs, die die hohen Performance-Anforderungen stemmen können. Daher werden wir hier im kommenden Jahr steigende Stückzahlen sehen, allerdings gebremst durch Datenschutzbedenken, die bei der Verwendung von Kameras immer auftauchen, und durch die Knappheit von High-Performance-Komponenten, die uns noch eine Weile begleiten wird.