Software ist ein Skalengeschäft – je größer die installierte Basis, desto besser können die Entwicklungskosten verteilt werden. Darüber hinaus geht der Trend eindeutig in Richtung Abonnementmodelle (recurring). Viele kleinere – oft regionale – Digital Signage CMS-Anbieter haben daher bereits aufgeben müssen. Zugleich gewinnen die großen internationalen Anbieter an Bedeutung. Der größte Anbieter (Stratacache/Scala) verfügt über eine installierte Basis von über drei Millionen Lizenzen, allerdings nur ein Teil davon mit einem Subskriptions- und SaaS-Modell.
Vertiseit spielt seit der Übernahme von Grassfish im Mai 2021 in der Liga der großen CMS-Anbieter. Mit 100.000 aktiven Lizenzen und umgerechnet 6 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue) ist Vertiseit einer der größten wiederkehrenden CMS-Anbieter in Europa. Mit der Übernahme von MultiQ kämen weitere 5 Mio Euro ARR dazu. Damit wird das Unternehmen zum marktführenden Softwareanbieter im Bereich Digital Signage in Skandinavien und der DACH-Region mit rechnerisch 12 Millionen Euro ARR und 130.000 aktiven Digital Signage-Lizenzen. Vertiseit plant, bis 2024 einen ARR von 20 Millionen Euro zu erreichen – ein ehrgeiziges Ziel, das wahrscheinlich weitere Akquisitionen erfordern wird.
Vertiseit ist seit Sommer 2021 an der Börse hoch bewertet, eine Übernahmewährung, die CEO Johan Lind zu nutzen weiß. Weitere Digital Signage-Anbieter in Europa und Nordamerika stehen auf seiner Wunschliste. Da der Markt attraktiver Digital Signage CMS-Unternehmen klein ist, sucht Vertiseit zunehmend den Kontakt zu Integratoren, denen die Perspektive, das Kapital und die installierte Basis für die Weiterentwicklung der eigenen Software fehlt.
Weitere Transaktionen – auch solche, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, wie z.B. MultiQ – stehen für 2022 auf der Agenda von Vertiseit.