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Strategien

Vertiseit geht einen anderen Weg

Während die großen europäischen Integratoren - Trison, ZetaDisplays und M-Cube - Akquisitionen nutzen, um ihre europäische und globale Konzept- und Servicepräsenzen zu erhöhen, setzt Vertiseit auf eine Plattformstrategie und baut auf die Erweiterung seiner installierten Softwarebasis. Weitere potenzielle Akquisitionsziele sind reine Digital Signage CMS-Software-Anbieter und das Plattformgeschäft etablierter Integratoren.
Gina Tricot Flagship in Stockholm (Foto: Vertiseit)
Gina Tricot Flagship in Stockholm (Foto: Vertiseit)

Software ist ein Skalengeschäft – je größer die installierte Basis, desto besser können die Entwicklungskosten verteilt werden. Darüber hinaus geht der Trend eindeutig in Richtung Abonnementmodelle (recurring). Viele kleinere – oft regionale – Digital Signage CMS-Anbieter haben daher bereits aufgeben müssen. Zugleich gewinnen die großen internationalen Anbieter an Bedeutung. Der größte Anbieter (Stratacache/Scala) verfügt über eine installierte Basis von über drei Millionen Lizenzen, allerdings nur ein Teil davon mit einem Subskriptions- und SaaS-Modell.

M&A: Kein Vodoo bei Vertiseit / Grassfish

Vertiseit spielt seit der Übernahme von Grassfish im Mai 2021 in der Liga der großen CMS-Anbieter. Mit 100.000 aktiven Lizenzen und umgerechnet 6 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue) ist Vertiseit einer der größten wiederkehrenden CMS-Anbieter in Europa. Mit der Übernahme von MultiQ kämen weitere 5 Mio Euro ARR dazu. Damit wird das Unternehmen zum marktführenden Softwareanbieter im Bereich Digital Signage in Skandinavien und der DACH-Region mit rechnerisch 12 Millionen Euro ARR und 130.000 aktiven Digital Signage-Lizenzen. Vertiseit plant, bis 2024 einen ARR von 20 Millionen Euro zu erreichen – ein ehrgeiziges Ziel, das wahrscheinlich weitere Akquisitionen erfordern wird.

Plattformstrategie: Aus Vertiseit wird Grassfish

Vertiseit ist seit Sommer 2021 an der Börse hoch bewertet, eine Übernahmewährung, die CEO Johan Lind zu nutzen weiß. Weitere Digital Signage-Anbieter in Europa und Nordamerika stehen auf seiner Wunschliste. Da der Markt attraktiver Digital Signage CMS-Unternehmen klein ist, sucht Vertiseit zunehmend den Kontakt zu Integratoren, denen die Perspektive, das Kapital und die installierte Basis für die Weiterentwicklung der eigenen Software fehlt.

Weitere Transaktionen – auch solche, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, wie z.B. MultiQ – stehen für 2022 auf der Agenda von Vertiseit.

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