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Nach Corona

WHO erleichtert digitale Impfzertifikate

Die WHO erstellt ein Gateway, um ihren Mitgliedstaaten das Einführen digitaler Impfzertifikate für verschiedene Krankheiten zu erleichtern. Als Industriepartner fungiert die Telekom-Tochter T-Systems.
T-Systems hilft der WHO, ein Gateway für zukünftige digitale Impfzertifikate aufzubauen. (Foto: T-Systems)
T-Systems hilft der WHO, ein Gateway für zukünftige digitale Impfzertifikate aufzubauen. (Foto: T-Systems)

Die Weltgesundheitsorganisation WHO will ihren Mitgliedstaaten künftig das Einführen digitaler Impfzertifikate erleichtern und baut dafür ein sogenanntes Gateway auf. Es ermöglicht das Überprüfen von QR-Codes auf elektronischen Impfnachweisen über Ländergrenzen hinweg. Es soll nach Covid-19 auch als Standard-Verfahren für andere Impfungen wie Polio oder Gelbfieber dienen. Digitalisierte Impfzertifikate spielen auch für den Handel oder die Veranstaltungswirtschaft eine Rolle, wenn entsprechende Einlassregeln kontrolliert werden müssen.

Retail: Management von Corona-Zertifikaten

Gerret Mehl, Leiter für Digital Health und Innovation bei der WHO sagt: „Covid-19 betrifft alle. Die Länder kommen daher nur gemeinsam aus der Pandemie. Fälschungssichere und digital überprüfbare Impfnachweise schaffen Vertrauen. Die WHO unterstützt die Mitgliedsstaaten daher beim Aufbau nationaler wie regionaler Vertrauens-Netzwerke und Prüftechnologie. Das Gateway-Angebot der WHO versteht sich auch als Brücke zwischen regionalen Systemen. Es kann auch als Teil künftiger Impfkampagnen und Patientenakten verwendet werden.“

Dafür holt die WHO T-Systems, eine Tochter der Deutschen Telekom, als Industriepartner ins Boot, um den Prüfdienst zu entwickeln. Adel Al-Saleh, Mitglied im Vorstand der Deutschen Telekom und CEO von T-Systems, erklärt: „Corona hat die Welt im Griff. Digitalisierung hält sie am Laufen. Digitale Impfzertifikate wie das der EU sind hierfür der Schlüssel. Wir freuen uns, dass wir die WHO im Kampf gegen die Pandemie unterstützen können. Gesundheit ist ein strategisches Wachstumsfeld für T-Systems. Der gewonnene Auftrag unterstreicht unser Engagement in der Branche.“

EU-Datenschutz erfüllt

Die laufenden Arbeiten an der Software sind auf der Entwickler-Plattform Github öffentlich. Alle Programm-Codes sind für die Experten-Community dort einsehbar. Darüber hinaus entspricht das Gateway der Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union.

Das Gateway wird mit anderen Teilen des Systems zusammenarbeiten, die bereits von der WHO entwickelt wurden. Diese sind ebenfalls quelloffen und mit entsprechenden Urheberrechtslizenzen versehen. Ein Sicherheitsaudit mit Penetrationstests ist Teil der Entwicklung. Dieses soll den einrichtenden Organisationen Hinweise für den Aufbau der Lösung in Ländern und Regionen geben.

T-Systems hatte bereits das EU-Gateway für Impfzertifikate entwickelt. Zuvor hatte das Unternehmen den European Federation Gateway Service aufgebaut. Der Dienst sorgt dafür, dass Corona-Tracing-Apps der Mitgliedstaaten grenzüberschreitend funktionieren.

Bei beiden EU-Projekten haben Telekom und SAP eng zusammengearbeitet. Die Unternehmen sind ebenfalls Industriepartner für die Corona-Warn-App der Bundesregierung.