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Windows-basiert

Erster Self-Order-Kiosk von LG

Nun also auch LG - nach Samsung Kiosk folgt nun LG mit einem ähnlichen All-in-One Kiosksystem-Konzept. Der Formfaktor ähnelt sehr der vor zwei Jahren vorgestellten Samsung-Lösung. Doch in den Details gibt es durchaus signifikante Unterschiede.
LG Kiosk mit 27" Display (Foto: LG)
LG Kiosk mit 27″ Display (Foto: LG)

LG Electronics stellt mit LG Kiosk einen neuen Self-Ordering-Kiosk vor, der zuerst im koreanischen Heimatmarkt und bis Ende des Jahres auch in Europa und Nordamerika eingeführt werden soll. Das All-in-One Kioskkonzept des LG Kiosk (Modellname: 27KC3J) ist neben einem 27“ Touchscreen auch mit einer Bestell- und Zahlungsfunktion ausgestattet ist. Besonders wichtig ist LG der 27“ InCell Touchscreen der größer ist als die in der Branche üblichen 22/24“-Displays. Laut LG soll der große Screen nicht nur ein besseres User-Experience ermöglichen, sondern die „Nutzung auch mehr Spaß machen und cool sein“.

Der LG-Touchscreen basiert auf AIT-Technologie (Advanced In-Cell Touch), bei der die Berührungssensor in die LCD-Zelle eingebettet sind. Diese Technologie ermöglicht ein besseres Tastgefühl, höhere Reaktionszeiten und im Gegensatz zu Touch-Overlays eine dünn und leicht Konstruktion. Auch ist die Produktion ressourcenschonender – LG erhielt für den Herstellungsprozess der AIT-Displays die Green-Technology-Zertifizierung für die Reduzierung des Energieverbrauchs.

Der LG Kiosk unterstützt verschiedene Zahlungsmethoden, indem er mit einem IC/MST-Kartenleser, Belegdrucker, QR/Barcode-Scanner usw. ausgestattet ist. Kunden können bei Bedarf auch Zusatzfunktionen wie NFC Payment oder eine Tastatur zur Sprachmenüführung wählen. Hier liegen erfahrungsgemäß die Herausforderung bei Kiosksystemen, da marktspezifische, von Finanzbehörden zertifizierte Bezahlmodule in Europa und Nordamerika notwendig sind.

Der Windows 10 IoT Enterprise Mediaplayer ist in einer dedizierten Schublade untergebracht, sodass die Rechnereinheit einfach zu warten ist. Die weitverbreitete Windows-Plattform ermöglicht ein einfache Integration in die vorhandene IT-Infrastruktur der Einzelhändler und Restaurantbetreiber. Sowohl Kassensoftware, Verbindung an Backend-Systeme wie auch Anbindung weiterer Filialperipheriegeräte sind über Windows-Plattformen leichter zu realisieren als über proprietäre Plattformen.

All-in-One: Samsung Kiosk startet mit Ökosystem

Im Gegensatz zu Samsung setzt LG auf eine beigefarbiges Gehäuse, „das besser mit Ladendesign harmoniert ein Gefühl von Luxus hinzufügt“. Selbstverständlich bietet auch LG speziellen Standzubehör an, um LG Kiosks im Store zu integrieren.

Auch mit einer Windows-Plattform ist ein Banking und Retail-Ökosystem für einen erfolgreichen Markteintritt für LG elementar. Für die Markteinführung in Korea implementierte LG das hauseigene UX-Screendesign und kooperiert mit nationalen Finanzdienstleistern.

invidis Kommentar von Florian Rotberg

Auch wenn LG Kiosk auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich scheint mit der vor zwei Jahren vorgestellten ersten Samsung Kiosk Generation, zeige beide Lösungen signifikante Unterschiede:

  • LG stattet sein Kiosk mit einem 27“ InCell-Touchscreen aus, Samsung Kiosk ist bisher nur mit einem 24“ kapazitiven Touchscreen verfügbar.
  • Außerdem setzt LG auf eine Windows IoT-Plattform und nicht auf eine SoC-Plattform (wie Samsung mit Tizen).

Die Herausforderung für den Markteintritt liegen im Aufbau eines Kiosk-Partnersystems, die sich aufgrund von regulativen Besonderheiten von Land zu Land unterscheiden können. Anders als das „Massenprodukt“ Digital Signage, benötigen Kiosk-Lösungen regionale Anpassungen.

Für die bestehenden Kiosk-Anbieter bedeutet der Markteintritt von LG allerdings weitere Disruption. Die bisher im Markt dominierenden hochindividuellen Kiosklösungen bekommen nun nach Samsung Kiosk mit Tizen nun auch einen Windows-basierte hochskalierbaren Wettbewerber. Ob und wie die beiden koreanischen Displayanbieter ihre Kiosklösungen in Europa zum Erfolg bringen bleibt abzuwarten. Der Trend Richtung Cloud (Technik, Software und Fintechs) macht es den neuen Kiosk-Disruptoren in jedem Fall einfacher.

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