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Ukraine-Krieg

McDonald's zieht sich aus Russland zurück

Aufgrund des Ukraine-Kriegs folgt der QSR-Gigant McDonald's anderen westlichen Firmen und zieht sich aus dem Russland-Geschäft zurück. Für die russischen Filialen sucht das Unternehmen nun einen lokalen Käufer.
McDonald's verkündete, dass es sich aus Russland zurückziehen werde. (Foto: McDonald's)
McDonald’s verkündete, dass es sich aus Russland zurückziehen werde. (Foto: McDonald’s)

McDonald’s wird sich nach mehr als 30 Jahren Geschäftstätigkeit in Russland aus dem Markt zurückziehen. Das verkündete der QSR-Konzern gestern am Dienstag.

Als Grund gab McDonald’s den Ukraine-Krieg an. Das Unternehmen ließ in einer Pressemitteilung verlautbaren: „Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste humanitäre Krise und die daraus resultierenden unvorhersehbaren Rahmenbedingungen haben McDonald’s zu dem Schluss gebracht, dass die Fortführung des Geschäfts in Russland nicht länger vertretbar ist und auch nicht mit den Werten von McDonald’s übereinstimmt.“

Auch für die Digital Signage Branche bedeutet der Russland-Ausstieg von McDonalds und Co einen großen Verlust. So betrieben McDonalds, Burger King und KFC mehr als Tausend Restaurants mit mehreren tausend Displays und Orderterminals.

Das Unternehmen wird nun einen Prozess zum Verkauf seines russischen Geschäfts an einen lokalen Käufer einleiten und strebt nach eigenen Angaben an, die zukünftige Beschäftigung russischer Mitarbeiter in die Bedingungen einzubeziehen. Der Name, das Logo, die Marke und die Speisekarte von McDonald’s werden dann nicht mehr verwendet, obwohl McDonald’s seine Markenzeichen in Russland weiterhin beibehalten will.

Belastung in Milliardenhöhe

Chris Kempczinski, President und Chief Executive Officer von McDonald’s, sagte: „Wir haben eine lange Tradition, tiefe, lokale Wurzeln zu schlagen, wo immer die Arches auftauchen. Wir sind außerordentlich stolz auf die 62.000 Mitarbeiter, die in unseren Restaurants arbeiten, zusammen mit den Hunderten von russischen Lieferanten, die unser Geschäft unterstützen, und unseren lokalen Franchisenehmern. Ihr Engagement und ihre Loyalität gegenüber McDonald’s machen die heutige Ankündigung äußerst schwierig. Wir haben jedoch eine Verpflichtung gegenüber unserer globalen Gemeinschaft und müssen unseren Werten treu bleiben. Und unsere Verpflichtung gegenüber unseren Werten bedeutet, dass wir die Arches dort nicht länger leuchten lassen können.“

Infolge des Ausstiegs aus Russland erwartet das Unternehmen eine Belastung in Höhe von etwa 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar, die in erster Linie nicht zahlungswirksam ist, um seine Nettoinvestitionen in den Markt abzuschreiben und erhebliche Verluste aus der Währungsumrechnung zu verbuchen, die zuvor im Eigenkapital ausgewiesen wurden.

Die McDonald’s-Restaurants in der Ukraine bleiben geschlossen, während das Unternehmen weiterhin die vollen Gehälter für seine Mitarbeiter in dem Land zahlt und die lokalen Hilfsaktionen unter der Leitung von Ronald McDonald House Charities weiterhin unterstützt. In ganz Europa unterstützt McDonald’s nach eigenen Angaben ukrainische Flüchtlinge durch Lebensmittelspenden, Unterkunft und Beschäftigung.

Immer mehr westliche Unternehmen ziehen sich aus Russland zurück. McDonald’s hatte im Vergleich zu anderen länger gezögert, Anfang März aber die Geschäfte vorübergehend ausgesetzt.

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