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Hitzewelle

Google schwitzt, Telekom bleibt cool

Google Cloud und Oracle entkamen der Hitzewelle nicht schadenfrei: Es kam zu Ausfällen bei Klimaanlagen und dadurch auch bei Servern. Die Telekom ließ es nicht so weit kommen und drosselte die Kühlungen.
In England ist man Temperaturen von 40 Grad Celsius nicht gewöhnt - auch nicht die Rechenzentren. (Foto: Pawel Czerwinski/ Unsplash)
In England ist man Temperaturen von 40 Grad Celsius nicht gewöhnt – auch nicht die Rechenzentren. (Foto: Pawel Czerwinski/ Unsplash)

Die aktuelle Hitzewelle in Europa bereitete den Tech-Giganten große Sorgen. In vielen Rechenzentren waren die Kühlanlagen überfordert und fielen aus. Doch während es bei Google Cloud und Oracle zu Ausfällen kam, hob Telecom die Kühltemperatur an und ließ die Server weiterlaufen.

Cloud-Dienste fielen aus

Wie Heise berichtete, mussten sowohl Google als auch Oracle Notabschaltungen von Servern und Routern in ihren Londoner Rechenzentren durchführen. In England wurde erstmals eine Temperatur von 40,3 Grad Celsius gemessen. Das überforderte die Klimaanlagen. Oracle gab bekannt, man habe Teile der Service-Infrastruktur herunterfahren müssen, um Hardwareversagen vorzubeugen. Auch bei Google kam es zu Abschaltungen und Rechnerverlusten, wobei Kunden teilweise ihre Cloud-Dienste verloren.

Höhere Temperatur, robustere Server

Zur selben Zeit beugte man in Biere bei Magdeburg dem kompletten Ausfall der Kühlanlagen auf andere Weise vor. Die Deutsche Telekom drosselte hier in ihren beiden wichtigsten Rechenzentren die Klimaanlagen und hob somit die Raumtemperatur an. Für die rund 100.000 Server sei das kein Problem, verkündete der Unternehmenssprecher Frank Leibiger, wie Golem berichtete. Das Design des Rechenzentrums sei so ausgelegt, dass auch bei längeren Hitzephasen von mehr als 40 Grad Celsius Außentemperatur ein stabiler Betrieb der Clouds gewährleistet sei. Während ältere Servern bei einer Raumtemperatur von mehr als 20 Grad schlapp machen würden, vertrügen die Telecom-Server sogar mehr als 30 Grad.

Datenflut hilft dem Klima nicht

Bei immer heißeren Höchsttemperaturen und einer wachsenden Datenflut, werden Tech-Unternehmen ihre Rechenzentren zwangsweise aufrüsten müssen. Die meisten werden wohl kurzfristig auf leistungsfähigere Kühlsysteme zurückgreifen – was jedoch wiederum den Energieverbrauch in die Höhe treibt. Langfristig wird man aber die Hardware hitzebeständiger konstruieren müssen, um auch kurzen Wellen mit extremer Hitze standhalten zu können.

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