Analoge Faltblattanzeigen sind komplett aus der Mode gekommen mangels Flexibilität, Kosten und Lautstärke. Auch passen zentrale Fluganzeigen nicht mehr in moderne Flughafenterminals die rund um einen reibungslosen Passagierfluss konzeptioniert werden. Doch für Jahrzehnte waren die riesigen Faltblattanzeigen ein prägendes Merkmal vieler großer Flughafenterminals. So auch in Singapur.
„Viele Singapurerinnen und Singapurer werden sich daran erinnern, wie sie unter den Tafeln standen, den Klick-Klack-Geräuschen der geteilten Klappen zuhörten und darauf warteten, dass ihre Fluginformationen angezeigt wurden“, so Alvin Tan, Deputy Chief Executive des National Heritage Boards des Stadtstaats. Die letzten beiden ikonischen analogen Faltblattanzeigen im Terminal 2 des Changi Flughafens wurden im Frühjahr 2020 abgebaut. Ein Weiterbetrieb machte aufgrund von Problemen bei der Wartung und zunehmenden Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Ersatzteilen keinen Sinn mehr. Die über 2.000 Komponenten und Gehäuse wurden von NHB dokumentiert und zur Reinigung in ihr Lager transportiert. In welchem Museum die letzten Faltblattanzeigen in Zukunft zu besichtigen sind, steht noch nicht fest.
„Wir freuen uns, dass die Flipboards den Passagieren und Besuchern des Flughafens Changi im Laufe der Jahrzehnte viele wunderbare Erinnerungen beschert haben, da sie auch im heutigen hochdigitalen Zeitalter die Romantik des Reisens einfangen. Die Flipboards sind zweifellos ein Teil der Geschichte des Flughafens Changi. Daher werden wir auch das letzte verbliebene Flipboard, das in etwa zwei Jahren ausgemustert werden soll, in einem anderen Teil des Flughafens als Ausstellungsstück wiederverwenden, an dem sich alle Besucher erfreuen können“, so Ang Siew Min, Changi Flughafen.
Auch am Rhein-Main klackert es noch
Nutzer des Terminal 1 in Frankfurt kennen den Anblick – Deutschlands größte Faltblattanzeige leitet täglich hunderttausend Reisenden am Flughafen Rhein-Main zu den Gates. Die letzten Renovierungen im Terminal 1 hat die mechanische Fluganzeige überstanden; wie lange sie noch „klackern“ und „waschen“ darf ist nicht bekannt.